Langenfeld: Nichts als die Wahrheit für Haiti

Cara sieht in die Zukunft und sammelt für die Erdbebenopfer in der Karibik.

Langenfeld. "Sie warten schon so lange, nehmen Sie doch eine Mandarine von mir." Der Kölner hat ein Netz Mandarinen gekauft und verteilt die Früchte an die etwa 40 Personen, die vor dem Zelt in der Stadtgalerie auf eine Audienz bei Wahrsagerin Cara warten. Mit einem Lächeln kommt Ruth H. (51) aus dem Zelt. "Ich habe eine Umschulung zur Tagesmutter gemacht", sagt sie. "Die Wahrsagerin konnte davon nichts wissen, hat es aber in den Karten gesehen." Die Langenfelderin ist beeindruckt.

Wahrsagerin Cara, die schon oft in Langenfeld war, liest ihren Kunden aus der Hand und legt die Tarotkarten. Ihre Dienste sind kostenlos, doch wer etwas spenden möchte, kann das Sparschwein füttern, der Erlös geht nach Haiti.

Paula (12) und Florentina (13) haben sich am Konrad-Adenauer-Gymnasium ihre Zeugnisse abgeholt. "Wir haben gute Noten", sagen die Mädchen. Von der Wahrsagerin will Paula wissen, ob sie als Sängerin berühmt werden kann. Florentina hofft, von Cara einen geeigneten Berufsvorschlag zu erfahren. Frank M. aus Leichlingen war schon einmal bei einer Wahrsagerin. "Im letzten Türkei-Urlaub. Zu 50 Prozent sind die Vorhersagen eingetroffen."

Vera S. ist 70 Kilometer durch Schnee und Eis von Kamp-Lintorf nach Langenfeld gefahren. "Meine Wurzeln sind in Langenfeld. Bekannte haben mir von der Wahrsagerin erzählt." Was will sie von Cara erfahren: "Das ist eine zu private Frage", sagt sie. "Um Gottes Willen, ich will mein Schicksal nicht wissen", sagt der 66-jährige Heinrich S. "Wer da rein geht, hat selber schuld. "

Bis 17 Uhr liest Cara aus Karten und Hand. Manch einer kommt glücklich, mancher nachdenklich aus dem Zelt.

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