Langenfeld: Neue Forensik ist bezugsfertig

Am Mittwoch wurde der Neubau der Forensik eingeweiht. Die ersten Patienten ziehen dort am 29.September ein.

Langenfeld. Es riecht nach frischer Farbe, die Möbel sind hell, das Bad weiß gefliest. Noch wohnt dort im Haus 53a der Rheinischen Kliniken noch niemand. 36 Patienten ziehen zum 29. September ein, zwei Wochen früher als geplant.

Bis dahin sind noch Feinarbeiten vonnöten, die Ergotherapie ist noch nicht fertig gestellt. Zu den Patientenzimmern kommen Arbeitsräume, Platz für Sport- und Kreativtherapien.

Gestern wurde der Um- und Erweietrungsbau von Haus 53a bereits eingeweiht. Jutta Muysers, Chefärztin der Forensik, und Holger Hömann, Verwaltungsdirektor, nahmen vom Landschaftsverband Rheinland (LVR), dem Träger des psychatrischen Fachkrankenhauses, symbolischen den Schlüssel für das neue Haus entgegen. Investiert wurden einschließlich der Einrichtung 6,7 Millionen Euro. Die beiden neuen Forensik-Stationen 13 und 15 bieten 36 psychisch kranken Straftätern mehr Platz als zuvor.

Ulrike Lubek, Landesrätin für Gesundheit des LVR, erinnerte an die Anfänge der Forensik 1970. "Es gab zwei Zimmer mit sechs Betten." 1983 kamen weitere Stationen hinzu. Letztlich sollte Platz für 118 Patienten geschaffen werden, doch die Zahl der Straftäter nimmt weiter zu. So stehen in Langenfeld bald 172 Plätze bereit.

"Wir sind froh, nach verschiedenen Provisorien die Menschen angemessen unterzubringen. Es sind fast alles Einzelzimmer", sagt Hartmut Belitz, ärztlicher Direktor der Kliniken.

"Die neuen Forensik-Stationen sollen Qualität und Behandlung verbessern", sagt Lubek. Vorrangiges Ziel sei die heimatnahe Behandlung, oberstes Ziel sei die Wiedereingliederung, aber auch die Spezialisierung der Klinik sei wichtig.

Vier forensische Standorte gibt es derzeit im Rheinland: neben Langenfeld sind das Bedburg-Hau, Viersen und Düren. 2009 will man neun Standorte vorweisen können, in Köln, Essen und Duisburg sowie in kleineren Stationen in Düsseldorf und Bonn.

Bürgermeister Magnus Staehler kennt noch die Zeiten, da es keinen Zutritt zum Gelände der Kliniken gab. "Die Landesklinik war ein Dorf im Dorf. Doch jetzt ist die Nachbarschaft sehr gut. Die Bürger haben die Klinik akzeptiert. Das sei aber nicht selbstverständlich, wie man es an anderen Standorten erlebe. Die Menschen gehen sehr viel gelassener mit dem schwierigen Thema um", so Staehler.

Der Langenfelder erinnerte sich an den Besuch von Gesundheitsministerin Birgit Fischer vor zehn Jahren. "Sie wollte die Patientenzahl auf 400 aufstocken. Das wäre aber eindeutig zu viel gewesen", sagte Staehler.

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