Langenfeld: Magnet lässt auf sich warten

Umbau: Das alte Hotel „Stadt Langenfeld“ soll jetzt Ende September als Café-Bar im US-Stil wiedereröffnen.

Langenfeld. Eigentlich sollten bereits zu Silvester im amerikanischen Café an der Hauptstraße die Sektkorken knallen. Doch stattdessen lagern hinter dem Bauzaun vor dem ehemaligen Hotel "Stadt Langenfeld" immer noch Klinkersteine vor zugeklebten Fensterscheiben. Baulärm dringt von Innen schon länger nicht mehr auf die Straße. Vor einem Jahr hatte Bürgermeister Magnus Staehler mit Tino Jans (47) und dessen Vater Franz (69) die neuen Eigentümer des bis dahin vier Jahre lang leer stehenden Gebäudes in Nachbarschaft zur Stadtbibliothek präsentiert. Beide wollten dort laut eigenem Bekunden eine siebenstellige Summe investieren, um das Konzept der seit 2004 von Tino Jans in der Hildener Fußgängerzone erfolgreich betriebenen "New York Coffee Lounge" mit einem Mix aus Café, Bar und Restaurant auch nach Langenfeld zu bringen.

"Wir konnten nicht damit rechnen, dass die Wasserleitungen so marode sind. Es hätte nichts gebracht, wenn wir wie ursprünglich geplant erst das Café in Betrieb genommen hätten und uns dann der Renovierung des Hotels gewidmet hätten. Das Risiko von Stockflecken an der Decke eines neuen Restaurants wollten wir gar nicht erst eingehen", nennt Tino Jans im Gespräch mit der WZ den Grund für die Verzögerung. Nun sollen die undichten Leitungen im Haus ausgetauscht und die Bäder weitestgehend modernisiert sein. "In vier Wochen brechen wir die Frontfassade für die viel größeren Fensterscheiben auf, und dann ist für jedermann sichtbar, wie gut die Handwerker voran kommen", sagt der Sohn des in Langenfeld besser unter dem Namen "Fritten Franz" bekannten Imbissbuden-Institution an der Hauptstraße.

"Spätestens Ende September werden wir aufmachen", umreißt Tino Jans den neuen Starttermin. Dann sollen wie in Hilden Frühstück, frische Salate, Nudelgerichte, Pfannkuchen, Folienkartoffeln und Cocktails von bis zu fünf Fachkräften serviert werden.

Zwei weitere Mitarbeiter wollen die Gastronomen fürs Hotel einstellen. Das verfügt nach der Renovierung über 21 Zimmer sowie eine kleine Suite.

"Ein Haus in dieser zentralen Lage gibt es nicht zum Nulltarif", hatte Bürgermeister Magnus Staehler bei der Vorstellung der Pläne gesagt. Schließlich hatte er selbst mit der vormaligen Eigentümerin vergeblich über den Verkauf des Hotels verhandelt. Angesichts des bestehenden Zugangs vom Gastraum zum Stadthallen-Komplex wollte der Verwaltungschef im Herzen der Stadt ein "Kulturcafé" schaffen. Zumindest zeitweise will Tino Jans diese Idee verwirklichen. Staehler verspricht sich vor allem durch die Terrasse vor dem einst beliebten Treffpunkt (siehe Kasten) einen zusätzlichen Schub für den Handel am verkehrsberuhigten Teil der Hauptstraße. Doch der wird sich mit 100 Sitzplätzen unter riesigen Schirmen wohl erst im Frühjahr 2010 einstellen.

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