Langenfeld: Lichtspiele im Kunstraum

Kunstverein lud Kollwitz-Schüler dazu ein, eigene Werke im Stil des Lichtkünstlers Otto Piene zu schaffen.

Langenfeld. "Toll, was man mit Licht alles machen kann", begeistert sich die 13 Jahre alte Nadine. Mit Schraubenziehern, Schere und Cutter rücken elf Mädchen der Käthe-Kollwitz-Schule verschiedenen Materialien zu Leibe. Kleine Spiegel, Lochblech und Pappe gilt es in Formen zu bringen, mit denen Lichtreflektionen mit Hilfe von Teelichtern möglich sind.

Der Kunstverein hatte die Hauptschülerinnen zu einem Workshop eingeladen. Der Besuch des vom Zero-Künstler Otto Piene gestalteten Lichtraums im Kulturzentrum sollte für die Achtklässlerinnen den Anstoß für eigene kreative Arbeiten geben. Unter Anleitung der Künstlerin Razeea Lindner konnten die Mitglieder der Kunst-AG ihrer Schule ausprobieren, wie Piene mit Licht und Schatten experimentiert hat. Dass eine reine Mädchengruppe zustande gekommen ist, sei aber Zufall, meint Lehrerin Marlene Bilstein (60).

Die Bewertungen der Mädchen für ihr Schaffen reichen von "anstrengend" bis "lustig". Aber alle sind sich einig, dass es Spaß macht. "Die Kunst von Otto Piene ist uns gut erklärt worden", sagt Nadine. Sie bearbeitet eifrig schwarze Pappe und stattet diese mit Spiegelscherben aus. "Jedes Schüler-Kunstwerk hat einen eigenen Charakter", sagt Lindner mit Blick auf die Ergebnisse.

Unterstützt wird die Aktion vom Lions-Club Monheim/Langenfeld. "Dies ist das zweite Kunstprojekt, das wir fördern", sagt Winfried Hölter (69).

Aufgabe des gemeinnützigen Lions Club sei es, durch gezielte Förderprojekte Schulabgängern den Start in Ausbildung und Beruf zu erleichtern. "Seit drei Jahren fördern wir die Käthe-Kollwitz-Schule, und dort gezielt die achten bis zehnten Klassen", verweist Hölter auf das Projekt "Löwenstark zum Job".

Beate Domdey-Fehlau, Kuratorin des Kunstvereins Langenfeld und Initiatorin des Workshops, freut sich über das Interesse der Schülerinnen an der Kunst Pienes. "Nach einer kurzen Einführung haben die Jugendlichen sofort verstanden, worum es geht. Man kann Kinder früh auf einer hohen Ebene der Kunst ansprechen."

Mehr als 300 Besucher hat der Kunstverein im Licht- und Kunstraum bereits seit der Eröffnung der Piene-Ausstellung am 16. November gezählt. Dabei seien die Kunstfreunde nicht nur aus der näheren Umgebung gekommen. "Auch aus Aachen, Berlin und Kassel sind Besucher angereist", so Beate Domdey-Fehlau.

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