Langenfeld: Jung und Alt finden zueinander

Begegnung: Die Treffen der Jüngsten von St.Josef mit den Bewohnern des CBT-Hauses sind jetzt vertraglich geregelt.

Langenfeld. Der vier Jahre alte Sebastian und die gleichaltrige Julia können nur noch staunen. Gertrud Uelhof (81) zeigt, wie man mit dem Eisportionierer die leckeren Schoko- und Vanillecremes in die Backförmchen gibt. Dort vereinen sie sich zum Teig für Muffins. "Ich will auch mal", sagt Maximilian (4). Backen im Untergeschoss des CBT-Hauses St. Franziskus - für die Kinder der Tagesstätte St. Josef ist das nichts Neues. Schon seit mehreren Jahren besuchen die Kleinen die Senioren an der Eichenfeldstraße immer mal wieder, nehmen zum Beispiel auch an der Kräutersegnung teil oder singen zum Advent für die Bewohner des Hauses.

Dass sie jetzt noch öfter zu Gertrud Uelhof, die für das Begegnungszentrum von St.Franziskus verschiedene Kinder-Aktionen gestaltet, kommen, hat etwas mit einem Kooperationsvertrag zu tun. Den haben die Verantwortlichen des CBT-Hauses und jene der katholischen Gemeinde St.Josef vor vier Wochen unterschrieben. "Wir ließen uns dabei Gestaltungsmöglichkeiten auf", sagt CBT-Haus-Leiterin Cäcilia Haverkamp. "Uns ist es wichtig, dass wir immer wieder neu die Begegnung von Jung und Alt intensivieren können."

Derweil freut sich Bewohnerin Doris Braun (66) über die jungen Gäste. "Das macht mir so einen Spaß, einfach nur zuzusehen", sagt sie. Erste Anbandlungen werden versucht: "Du heißt Moritz? Ich hatte mal einen Kater, der Moritz hieß", versucht es eine Bewohnerin. Moritz (4) weiß nicht so recht, was er mit dieser Information anfangen soll. Als die Frau aber anfängt zu singen, steuert er begeistert auf sie zu: "Lieber Martin komm und schau...". Ja, das kann er auch singen. Gemeinsam mit den Senioren üben die Kinder schon mal für den Martinszug. Sie haben ihre gebastelten Laternen mitgebracht, die sie stolz den Senioren präsentieren.

"Unsere Bewohner blühen auf, wenn die Kinder hier sind", bestätigt Haverkamp. "Und für die Kinder ist es auch eine wertvolle Erfahrung. Mit Menschen im Rollstuhl haben sie meist nicht viel Umgang. Und die Großeltern im Familienkreis werden auch immer seltener", meint CBT-Mitarbeiterin Diana König.

Da die Kindertagesstätte St.Josef im Mai 2008 ein Familienzentrum werden will, sind jetzt auch die Eltern der Kinder mit in die Begegnungen eingebunden. "Morgen backen die Eltern hier für die Kinder Waffeln. Das ist auch für uns neu", sagt Haverkamp. Aber so würden Berührungsängste der Erwachsenen mit dem CBT-Haus abgebaut.

3000 für NRW 3000 Kindertagesstätten will die Landesregierung in NRW bis 2012 in Familienzentren umwandeln. Dort sollen Angebote für Familien und Kinder gebündelt werden. Die Zentren müssen besonderen Anforderungen genügen. Das Landesjugendamt überprüft das anhand eines Fragebogens.

Drei in Langenfeld Im Juni wählte der Langenfelder Jugendhilfeausschuss die städtische Kindertagesstätte am Fahlerweg, die des Deutschen Roten Kreuzes "Am Brückentor" und St. Josef als Familienzentren aus. Bis 2012 könnten im Stadtgebiet neun Familienzentren entstehen.

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