Langenfeld: Hat die Schuldenuhr vorzeitig ausgedient?

Stadtrat verbannt Zählwerk aus dem Rathaus.

Langenfeld. Mit dem Erreichen der Schuldenfreiheit am 3. Oktober 2008 hatte die Schuldenuhr für Langenfeld ausgedient. Doch reif fürs Museum war das Zählwerk deshalb noch nicht: Bürgermeister Magnus Staehler (CDU) übergab die Uhr seinem Parteifreund und Kollegen Axel Prümm als Leihgabe.

Künftig sollte sie im Grevenbroich als Gradmesser für den verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeldern dienen. Doch jetzt hat der Rat der Stadt am Niederrhein beschlossen: Die Schulden-Uhr im Rathaus-Foyer muss weg.

Überraschend war das Stadtparlament damit dem Antrag der Freien Bürger Grevenbroich (FBG) gefolgt, deren einziges Ratsmitglied von einer "Bürger-Verdummungsuhr" gesprochen hatte. Hintergrund: Beim Amtsantritt 2004 hatte sich Bürgermeister Prümm vorgenommen, nach Langenfelder Vorbild das Minus der Stadt in den Griff zu bekommen.

Doch wie hoch Grevenbroich tatsächlich verschuldet ist, darüber ist ein Streit mit dem Bund der Steuerzahler entbrannt. Beim Einschalten der Uhr zu Jahresbeginn waren rund 42Millionen Euro angezeigt worden. Der Steuerzahler-Bund sieht die Stadt mit 90Millionen Euro im Minus. Nun könnte die Uhr bald zurückgegeben werden. Red.

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