Langenfeld: Familiendrama mit tödlichem Ausgang

26-Jähriger will sein Kind sehen, schießt auf Ex-Freundin und tötet sich dann selbst.

Langenfeld. Ein Toter und zwei Schwerverletzte, deren Leben von den Ärzten gerade noch durch Not-Operationen gerettet werden konnte - das ist die erschütternde Bilanz eines Familiendramas, das sich am späten Sonntagabend vor einem Mehrfamilienhaus in Langenfeld (Kreis Mettmann) ereignet hat.

Kriminalhauptkommissar Dietmar Wixfort, der die Ermittlungen leitet, fasste gestern den Stand der Ermittlungen zusammen. Demnach hatte ein 26 Jahre alter Düsseldorfer vor der Wohnung der Eltern seiner Langenfelder Ex-Freundin (23) aufgelauert, weil er das gemeinsame Kleinkind sehen wollte. Nachdem der junge Mann seine ehemalige Partnerin erst am 10. Mai im Streit verprügelt hatte, war es ihm untersagt, sich ihr zu nähern.

Als die 23-Jährige ihn für die Kontaktaufnahme zum Kind an das Jugendamt verwies, brannten bei dem Mann, der unter anderem wegen Körperverletzung und Raub vorbestraft war, die Sicherungen durch. Er holte einen großkalibrigen Revolver aus dem Auto und drohte Milina P. und deren Freundin damit, ein Blutbad anzurichten.

"Leider gingen der zur Hilfe hinzu geeilte 53-jährige Vater der Frau und ein weiterer Verwandter weiter auf den Mann zu, so dass dieser das Feuer eröffnete", sagte Wixfort. Der erste Schuss verfehlte sein Ziel, der zweite traf den Vater knapp neben dem Herzen in die Brust. Drei Schüsse trafen den Oberkörper der 23-Jährigen auf dem Weg ins Haus. Schwer verletzt wurde sie von der Freundin ins Treppenhaus gezogen. Anschließend tötete sich der Schütze laut Polizei mit einem Kopfschuss selbst.

"Auch die Obduktion deutet auf eine Selbsttötung hin", sagte Wixfort. Die beiden Opfer befinden sich mittlerweile außer Lebensgefahr, konnten aber noch nicht befragt werden. "Woher der 26-Jährige den Revolver 357 Magnum hat, wissen wir noch nicht.

Einen Waffenschein oder eine Besitzkarte hatte er nicht", sagte Wixfort. Von dem Schusswechsel habe das unter zweijährige Kind nichts mitbekommen. Es wird nach Absprache mit dem Jugendamt an einem sicheren Ort betreut.

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