Langenfeld: Ein Leben für die Musik

Mit seiner Leidenschaft für die Musik hat Joachim Gackowski seine Frau Sabine angesteckt. Das Duo ist sehr gefragt.

Langenfeld. Sabine und Joachim Gackowski haben Musik im Blut. Beide sind fast jedes Wochenende unterwegs, um bei Familienfeiern oder Betriebsfesten für Stimmung zu sorgen. Doch das ist nur ein gemeinsames Hobby, leben könnte die dreiköpfige Familie - Sohn Nico ist 13 Jahre alt - davon nicht. "Früher hatte jede Stadt ein eigenes Sinfonieorchester, die Zeiten sind vorbei", sagt Joachim Gackowski (43), der Bass, Posaune und Keyboard spielt. Den Traum vom Berufsmusiker konnte er vergessen. Er arbeitet jetzt hauptberuflich bei der Bundesbank. Von der Musik nach Feierabend kann sich die Familie aber manchen Sonderwunsch erfüllen.

Der in Langenfeld an der Neustraße aufgewachsene Gackowski gründete vor Jahren die Band Skyline. "Musik ist mein Leben", sagt er. Seine Vorbilder kommen aus der eigenen Familie. Der Großvater hat vor dem Zweiten Weltkrieg das Henkel-Orchester in Düsseldorf geleitet und später eine eigene Kapelle gegründet. Sein Vater leitete die Feuerwehrkapelle und die Talheimer Musikanten in Langenfeld.

"Es gibt viele gute Musiker", sagt Gackowski, doch nicht alle könnten ihr Wissen und Können an die Schüler weitergeben. "Ich hatte sehr gute Pädagogen. Sie haben dafür gesorgt, dass ich bei der Musik blieb und mich weiterentwickeln konnte."

Gackowski lernte Sabine Schillings kennen. Der 39-Jährigen hatten die Lehrer in der Schule schon in jungen Jahren Talent zum Schauspielern und Singen bescheinigt. Eine Gesangsausbildung hat sie aber nicht. Angeblich soll die Schauspielerin Charlotte Wolter eine Vorfahrin von ihr sein. Die im 19.Jahrhundert lebende Dame mit der kräftigen Mezzosopran-Stimme stieß bei ihren Auftritten Schreie aus, die als "Wolter-Schrei" bekannt wurden. "Ob sie tatsächlich mit mir verwandt ist?", da hat Sabine Gackowski doch Zweifel.

Nach ihrer Heirat 1999 beschlossen die beiden, dass Sabine in die Band einsteigen sollte. Ein Zufall kam zu Hilfe. "Die Sängerin der damaligen Formation wollte keine volkstümlichen Lieder singen, doch die waren gerade gefragt", sagt Gackowski. "Sing du doch einfach"", ermunterte er seine Frau. Diese musste sich erst an die neue Rolle gewöhnen. Doch es klappte schon bald gut, die jetzt unter dem Namen Balou auftretende Gruppe ist gefragt. "Wir verbringen durch unser Hobby viel Zeit zusammen", sagt Sabine Gackowski.

Ob aktuelle Schlager, Oldies, Charts oder Klassik, das Repertoire der beiden ist vielseitig. "Wir singen in Altenheimen, da sind Lieder von früher wie "Wenn der weiße Flieder wieder blüht" angesagt. Bei einer Diamanthochzeit fanden wir heraus, dass das Paar sich beim Lied "Die Capri-Fischer" kennengelernt hat. "Das haben wir natürlich gesungen", so Sabine Gackowski, "wir schauen uns erst das Publikum an und entscheiden dann, was wir spielen".

Sabine Gackowski, die Musikseiteneinsteigerin, war erst Zahnarzthelferin, dann riet ihr die Schwiegermutter, auf Fußpflege umzusatteln. Jetzt ist sie selbstständige Fußpflegerin in einem Nagelstudio am Frankenplatz.

Das Paar hat sich stets gegenseitig inspiriert. Die Fußpflegerin nahm ihren Mann mit zu einem Reflexzonenmassage-Kurs, jetzt will er eine Ausbildung in Fußpflege machen. Er ist inzwischen auch im Wellness-Bereich tätig, macht Entspannungsmassagen.

Sabine will stärker in die Musik einsteigen, vielleicht Saxophon lernen. Doch als Instrumentalist und Sängerin fühlen sie sich auch wohl. Der Lieblingssong der beiden: "Something stupid like I love you" von Frank und Nancy Sinatra. Kontakt: Telefon 02103/941390.

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