Langenfeld: Die zukunftsweisende Wache

Am Freitag wurde der Neubau für 15,5 Millionen Euro offiziell an die Feuerwehr übergeben.

Langenfeld. Diesem Tag haben die 46 Hauptamtlichen und 76 Freiwilligen der Feuerwehr seit knapp zwei Jahren entgegengefiebert: am Freitagabend wurde die neue Hauptfeuer und Rettungswache an der Lindberghstraße feierlich übergeben.

Die Feuertaufe hat der 15,5 Millionen Euro teure Komplex aber längst bestanden. Seit dem 8. Juni werden bereits von dort die Einsätze gefahren. 14 Tage lang hatten die Blauröcke zuvor den Umzug aus den Griesen in den zukunftsweisenden Neubau selbst gestemmt.

Rund 200 Besucher und 100 Feuerwehrleute hatten sich trotz Regens versammelt, um Bürgermeister Magnus Staehler (CDU) beim Durchschneiden des grünen Bandes zuzusehen, das den Eingangsbereich der Feuerwache versperrte. In seiner Ansprache hatte Staehler in Anspielung auf das nasse Wetter gemeint: "Nun ist das Gebäude wenigstens schon mal getauft." Danach fuhren die Löschfahrzeuge in den Hof, darunter auch das neue Prunkstück: die Drehleiter.

Anschließend bekam Feuerwehr-Chef Heinz-Josef Brand symbolisch den Schlüssel für das Gebäude mit 150 Räumen auf einer Nutzfläche von etwa 6.200 Quadratmetern ausgehändigt. Staehler ist sich sicher, dass diese Wache auch noch ihr 150. Jubiläum feiern wird.

Die evangelische Pfarrerin Silke Wipperführth und der katholische Pfarrer Lambert Schäfer segneten Gebäude und Fahrzeuge. Dabei bewies Schäfer rheinischen Humor mit dem Bibelzitat vom klugen Mann, der sein Haus auf dem Felsen baut, wo der Platzregen keinen Schaden anrichten kann.

Architekt Markus Stark (Siegen) lobte vor allem die neuen Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung, die die neuen Räumen nun böten. "Nach 21 Monaten Bauzeit ist dieser Ort ein Anlass, die Strukturen zu ändern." Die Wache solle auch ein Ort der Erholung sein, wenn die Einsatzkräfte sich nach einem Einsatz wieder dort einfänden.

"So eine Feuerwache habe ich noch nie gesehen", sagt Heinz-Josef Brand (54) der WZ. Der ehemalige Maschinenbau-Ingenieur ist seit 1984 Chef der Wehr, war vorher in Hilden und Dozent beim Landesfeuerwehr-Institut in Münster. Der U-förmige Komplex wirkt durch viel Glas transparent. Aus sechs Garagen können die Wagen direkt auf die Lindberghstraße fahren.

Brand: "Doch das Entscheidende in punkto mehr Sicherheit für die Bürger ist, dass wir hier im Gegensatz zu den beengten Verhältnissen der alten Wache alle Einsatzmöglichkeiten trainieren können." Mehr Raum für Hauptamtliche, auch das erfülle der Neubau. "

Arbeitgeber erwarten heute mehr von ihren Mitarbeitern, und uns stehen künftig weniger Freiwillige zur Verfügung." Arbeitslose Feuerwehrleute gebe es nicht. Die Wehr muss neue Kräfte selbst ausbilden. Diese zu finden sollte dank der neuen Wache leichter möglich sein.

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