Langenfeld: Die Stadt auf Expansionskurs

Ein Kölner Büro ermittelt positive Zahlen für Langenfeld. Jetzt sollen neue Konzepte her. Vor allem in Berghausen besteht Nachholbedarf.

Langenfeld. Kaufe in Deiner Stadt - könnte ein Werbespruch jeder beliebigen Kommune sein. Das heißt freilich nicht, dass die Bürger es auch machen.

Allerdings bindet Langenfelds Einzelhandel vom gesamten Kaufkraftpotenzial (680 Millionen Euro) 76 Prozent. Das hat ein Kölner Büro für Stadt- und Regionalplanung ermittelt. Und Stephan Anhalt, Referatsleiter für Stadtplanung und Denkmalschutz im Rathaus, ist damit schon ziemlich zufrieden.

Von diesen Zahlen und noch viel mehr wird am Donnerstag der Planungsausschuss erfahren. Denn dann wird besagtes Kölner Büro ein neues Einzelhandels- und Zentrenkonzept vorstellen.

Die meisten Aspekte bescheinigen Langenfeld eine gute Positionierung. Und mehr noch: Der Einzelhandel soll weiter wachsen. "Bis zum Jahr 2020 ein Entwicklungskorridor von 8000 bis 10550 Quadratmetern zusätzlicher Verkaufsfläche", wird da empfohlen. Allerdings ist die Schließung von Hertie in dem Gutachten nicht berücksichtigt. Bei der Erhebung im Mai war die Filiale noch geöffnet.

Doch nach den Ankündigungen von Rainer Molitor, Generalbevollmächtigter des Besitzers Rolf Sass, in der WZ von Mittwoch dürfte das keine allzu große Rolle spielen. Denn der betonte, dass der Umbau im Mai losgehen soll. Zum Ostergeschäft 2011 wolle man dann schon wieder geöffnet haben. Sechs bis sieben neue Geschäfte sind in Planung.

Aber wo ist in der Stadtmitte noch Raum für ein weiteres Großprojekt? "Im Bereich des Rathausparkplatzes gibt es noch eine Option. Wir haben dem Gutachter den Prüfauftrag mitgegeben. Und er sagt ja", erläutert Stephan Anhalt. Außerdem sei die Erweiterung nicht nur fürs Zentrum gedacht. Letztlich müsse die Politik entscheiden. Öffentlichkeit und Werbegemeinschaften würden beteiligt. Vor der Sommerpause soll das Thema dann in den Stadtrat.

In dem Gutachten ist aber nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. So wird kritisiert, dass es in Berghausen für mehr als 17.000 Einwohner keinen nahegelegenen, Lebensmittelanbieter gibt. "Das Problem ist nicht neu. Aber wir müssen es endgültig angehen", verweist Anhalt auf die Freifläche im Bereich Berghausener Blumentopf. Und angedacht sei nicht nur ein Lebensmittelmarkt, sondern ein kleines Stadtteilzentrum, das beispielsweise auch einen Friseur und eine Bankfiliale bieten müsse.

Bei einer Bürgerbefragung fiel vor allen Dingen auf, dass ein Angebot an Sportartikeln im Zentrum vermisst wird. Tatsächlich gibt es in der Stadtmitte kein Geschäft mehr mit entsprechendem Sortiment. Das Angebot an Haushaltswaren wird ebenfalls als ausbaufähig betrachtet. Und immer wieder ist bei der Bürgerbefragung ein Wunschkandidat aufgetaucht: H&M. Ein solches Textilhaus fehle in Langenfeld. Vielleicht hat die Stadtplanung ja doch noch mal Erfolg damit.

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