Langenfeld: Die Cafete wächst zur Mensa

In den Sommerferien beginnt der Umbau des Foyers zur Multifunktionshalle mit Essbereich.

Langenfeld. Kurz vor zwölf Uhr an der Kopernikus-Schule: Monika Frank, Barbara Schulz und Monika Schwinn haben alle Hände voll zu tun, um den Hunger eines Pulks von Realschülern zu stillen. 20 bis 30 warme Mahlzeiten gehen immer über die Theke. Auch kleinere Snacks, belegte Brötchen, Pizzastücke oder Energieriegel finden reißenden Absatz in der Cafeteria.

"Die ist vor sieben Jahren aus reiner Elterninitiative heraus entstanden", sagt Sigrid Scheibe, Leiterin der Schule an der Immigrather Straße. Zwei Väter hatten das Projekt mit Unterstützung des Schulvereins umgesetzt. Scheibe: "Der inzwischen verstorbene Hans-Josef Backes wusste, wie man eine Cafete baut, Heinrich Möker kümmert sich bis heute um die Logistik." Der Betrieb wird mit zwei Honorarkräften und 50Helfern - Mütter, Väter sowie Großeltern - abgewickelt.

"Wir sind zwar keine Ganztagsschule, trotzdem findet auch bei uns immer mehr am Nachmittag statt. An drei Tagen pro Woche haben die 5. und 6. Klassen bis 14.25Uhr Unterricht, bis 15.30Uhr gibt es eine Hausaufgabenbetreuung", sieht die Rektorin den Bedarf für eine Mensa für ihre gut 500Schüler gegeben.

Doch die Stadt baute dort, wo es gar kein Essen gab. Erst jetzt wird das ehrenamtliche Engagement der Eltern belohnt: Die Kopernikus-Schule wird in den Sommerferien zur Großbaustelle: Zum Pommernweg hin wird das vom Deutschen Fußball-Bund mitfinanzierte Kunstrasenspielfeld gebaut, parallel wird damit begonnen, das 1965 errichtete Foyer der Schule zu entkernen. Für rund 575000Euro soll es bis Ende Oktober in eine Multifunktionshalle mit angeschlossener Mensa verwandelt werden. Der Entwurf Frank Vierings, Architekt des Gebäudemanagements, stieß im Schulausschuss auf Zustimmung.

Geplant ist, die rechts vom Haupteingang gelegene Loge des Hausmeisters sowie dessen Abstellraum in eine 43Quadratmeter große Küche mit Theke zu verwandeln. Die beiden ebenfalls rechts liegenden Klassenräume werden zusammengefasst, so dass dort bis zu 70 Schüler speisen können. "Die Mensa mit ihren circa 100Quadratmetern kann durch das Öffnen einer mobilen Wand noch um 29Quadratmeter vergrößert werden", sagt Viering. Der Essbereich wird vom Foyer durch Glasschiebetüren abgetrennt. Die Trennung lässt sich aber auch bei Bedarf aufheben, dann verschwinden die Schiebetüren in "Parktaschen".

Ein ins Flachdach geschnittenes Band soll das neue Foyer lichter machen. "Die Holzverkleidung muss schon aus Brandschutzgründen komplett entfernt werden", so Ute Piegeler, Referatsleiterin Schule und Sport. Wird die Mensa einbezogen, bietet die "Aula" bis zu 400Personen Platz. Das Entree allein kann rund 200Gäste aufnehmen.

Neun Grundschulen An neun der elf Grundschulen wurde mit Einführung des Offenen Ganztags der Mensa-Betrieb aufgenommen.

Weiterführende Schulen Über eine gemeinsame Mensa verfügen die Johann-Gutenberg- und Felix-Metzmacher-Schule. Auch an der Käthe-Kollwitz-Hauptschule wird ein warmes Essen ausgegeben.

Gymnasium Die Verkürzung von 13 auf zwölf Jahre bis zum Abitur zwingt auch das KAG in den Nachmittagsunterricht. Der Schulausschuss bewilligte jetzt 50000Euro für die Planung eines multifunktional zu nutzenden Essbereichs, der Ende 2009 nutzbar sein soll.

Kosten Bisher wurden knapp sieben Millionen Euro in Mensen investiert.

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