Langenfeld: Baumfällungen im großen Stil: Langenfelds Wald wird verjüngt

Ältere Robinien und Pappeln müssen fallen. Mit dem Erlös aus dem Holzverkauf wird im Herbst aufgeforstet.

Langenfeld. "Die Robinien im Langforter Wäldchen sind zu 70bis 80 Prozent von Pilzbefall betroffen", sagt Frank Pechtheyden (33), Forstoberinspektor beim Land NRW. Die Stadt Langenfeld muss ihrer gesetzlich vorgeschriebenen Verkehrssicherungspflicht nachkommen und Bäume fällen lassen, die umstürzen könnten.

Auch Bäume im Wiescheider Wald sind deshalb bereits entfernt worden. Mit dem Verkauf des Robinienholzes aus dem Langforter Wäldchen sollen anschließend die für Herbst 2009 geplanten Aufforstungen finanziert werden.

Die Bäume, die in der nächsten Woche unter die Säge kommen sollen, sind bereits pinkfarben markiert. Er könne nicht schätzen, wie viele Bäume insgesamt gefällt werden sollen, meint Pechtheyden. In dem kleinen Waldstück zwischen den Straßen Langfort und Weißenstein präsentiert sich derzeit ein Großteil der Robinien-Stämme mit rosa Farbe aus der Spray-Dose. Der Querstrich bedeutet "Fällen".

Ein großes "T" heißt "Totholz". "Diese abgestorbene Birke werde ich nicht fällen lassen. Sie bietet noch Nistplätze für Spechte", sagt Pechtheyden und zeigt auf einen vertrockneten Baumstamm.

"Naturnaher Waldbau orientiert sich an der Bodenbeschaffenheit und alten Karten." Demnach gehören in diesen Wald Birken, Buchen, Hainbuchen und Eichen. Die aus Amerika stammende Robinie, auch Scheinakazie genannt, ist eine so genannte "invasive Art".

Das bedeutet, dass sie einheimische Pflanzen verdrängt. Sie auf Dauer auszurotten und durch einheimische Hölzer zu ersetzen, hält Pechtheyden dennoch nicht für machbar. Das sei ein Kampf gegen Windmühlen. Man müsse mit den Gegebenheiten leben, die nun mal da seien. Zudem böten die Robinien nachwachsenden Eichen Schutz.

Gesunde und kräftige Bäume sollen Licht bekommen und von "Bedrängern freigestellt" werden. Die Krone soll breit wachsen können. "Im Rahmen der Verkehrssicherung haben wir immer schon mal Bäume entnommen", sagt Förster Pechtheyden, "aber jetzt ist eine große Aktion geplant." Der Wald wird dazu eine Woche lang für Spaziergänger gesperrt sein.

Damit die nachwachsenden jungen Bäumchen nicht von Hunden ausgegraben oder von Spaziergängern zertreten werden, wird man Teile des Waldbestandes mit Zäunen schützen. Die Fällarbeiten müssen vor der Brutzeit im März vollendet sein, um die Vögel nicht beim Nisten zu stören. Die Aufforstung ist im Herbst günstiger, weil sich ein blattloser Baum problemloser anpflanzen lässt.

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