Verwunderung in Wuppertal: Das hat es mit diesen wuchtigen Schildern in der Elberfelder City auf sich
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Kinder wecken den Schelm

Um 11.11 Uhr schallte lauter Gesang am Schelmenturm.

Kinder wecken den Schelm
Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Dichte Nebelschwaden verhüllen den Schelmenturm. Aus den Lautsprechern tönt Richard Wagners „Walkürenritt“ und die knapp 300 Zuschauer am Wahrzeichen der Stadt staunen nicht schlecht.

Ein bisschen Spektakel gehört schon dazu, wenn der Schelm geweckt wird. Pünktlich um 11.11 Uhr reißen ziemlich lautstark singende Kindergartenkinder das Monheimer Karnevalsmaskottchen aus dem Tiefschlaf, damit er offiziell die fünfte Jahreszeit einläuten kann.

Er habe eine geradezu weltbewegende Entdeckung gemacht, erzählt Schelm Alex Iffland: „Ich habe das Geheimnis der ewigen Jugend gefunden.“ Gemeint ist damit ein Jungbrunnen, mit dem er dem närrischen Brauchtum eine Frischzellenkur verpassen will. Aus dem „Sitzungskukidenten“ soll ein Sitzungspräsident werden. Graue Haare oder Falten sind verpönt. Schließlich habe Monheim auch den jüngsten Stadtrat Deutschlands.

Dem Jugendwahn verfallen verjüngt der Schelm neben dem Stadtlogo auch noch drei Mitglieder aus verschiedenen Karnevalsvereinen, die, nachdem sich der Nebel verzogen hat, als Kleinkindvariante den Jecken zuwinken. „So leicht werden klapprige Gardisten wieder zu schneidigen Offizieren“, meint der Schelm.

Nur beim „Sitzungskukidenten“ Heinz Blank schlägt der Versuch fehl. Er kommt als Greis mit Rollator hinter den Kulissen hervor. Unter dem langen Rauschebart steckt allerdings Gromoka-Sitzungspräsident Moritz Peters, der das kleine Schauspiel zum Schelmenwecken geschrieben hat.

Die Wartezeit auf die Session hat also ein Ende. „Beim Schelmenwecken dabei zu sein, ist bei uns Tradition“, sagt Gitta Schulz.

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