Kein Favorit fürs Menk-Areal

Erstmals sind jetzt die Bürger an den Plänen für das künftige Baugelände beteiligt worden. Die interessierten sich vor allem für die geplante neue Verkehrsführung.

Monheim. Auf dem Menk-Gelände entsteht ein Baugebiet, das den Ortseingang aufwerten und ein neues Tor zur Stadt schaffen soll. Offen ist jedoch noch, wie genau das Gebiet bebaut werden soll und was das für die Verkehrsführung bedeutet.

Am Mittwochabend hatte die Stadt zu einer ersten Bürgerbeteiligung gebeten und drei Bebauungsvarianten vorgestellt. 60 Menschen waren gekommen, darunter zahlreiche Anwohner des Musikantenviertels, aber auch zum Beispiel ein Ehepaar aus Langenfeld, das sich vorstellen kann, eines der geplanten Einfamilienhäuser zu kaufen. Die wichtigsten Fakten zum Mammutprojekt im Überblick:

Die Betonsteinwerke Menk geben ihre Produktion in Monheim auf. Verkauf und Lager werden in Monheim bleiben, allerdings auf kleiner Fläche. Dadurch wird ein 33 000 Quadratmeter großes Grundstück frei. Das Gelände wird von Menk vermarktet, die Stadt legt aber durch den Bebauungsplan fest, was dort gebaut werden darf. Vorgesehen ist eine Mischung aus Wohnen und Gewerbe.

Insgesamt hat Stadtplaner Robert Ullrich drei Bebauungsvarianten erstellt. Darin variiert die Aufteilung zwischen Wohnen und Gewerbe. Sie alle haben gemeinsam, dass zur Opladener Straße hin Gewerbe angesiedelt werden soll. Gedacht wird an Mittelstandsbetriebe, bevorzugt Handwerk. Industrie soll sich nicht ansiedeln dürfen. Das Gewerbe soll den Verkehrslärm von der Straße abschotten, sodass im hinteren Bereich zum Monbag-See hin Ruhe im Wohngebiet herrscht. Variante 1 sieht drei Einfamilienhäuser und 16 Doppelhäuser vor.

In Variante 2 reicht die Wohnbebauung deutlich weiter den Monbag-See entlang. In dem Entwurf sind 17 Einfamilienhäuser und 21 Doppelhäuser vorgesehen.

Ganz anders zugeschnitten ist die Wohnbebauung in der dritten Variante. 23 Reihenhäuser und fünf Doppelhäuser sind auf kleinem Raum vorgesehen. Das Gewerbe ist in dem Fall nicht nur an der Opladener Straße angesiedelt, sondern auch entlang des Sees.

Die Stadt hat bereits Kontakt zur Unteren Landschaftsbehörde aufgenommen um zu klären, ob eine dichte Bebauung am See überhaupt zulässig wäre oder die dort lebenden Vögel stören würde. Auch das Verbandswasserwerk ist mit im Boot, denn der See ist Grundwasserschutzgebiet. Daher ist es fraglich, ob die zweite Variante mit der ausgedehnten Bebauung am See überhaupt machbar wäre.

Ebenfalls eine wichtige Rolle spielt Straßen NRW. Der Landesbetrieb, dem die Opladener Straße gehört, hat bereits angekündigt, dass die Grundstückseinfahrt nach dem Ende der Menk-Produktion dicht gemacht werden muss.

Das Wohngebiet braucht eine Zufahrtsstraße. Die Stadt plant, die Haydnstraße an die Opladener Straße anzuschließen. Dann würde mit der direkt gegenüberliegenden Baumberger Chaussee eine Kreuzung entstehen. Die Anwohner des Musikantenviertels befürchteten am Mittwochabend eine hohe Verkehrsbelastung im Viertel.

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