Kanalstreit in Langenfeld: Parteien schalten sich ein

Ein Teil der Anwohner hatte in der vergangenen Ratssitzung per Bürgerantrag einen Planungsstopp erwirken wollen. SPD und FDP stellen sich auf die Seite der Anwohner.

Langenfeld. Mit scharfer Kritik schaltet sich die SPD in die Auseinandersetzung am Gossenbusch ein. Dort will die Stadt 14 Häuser an eine Druckentwässerung anschließen, die etwa 60 Anwohner jedoch fordern einen klassischen Freispiegelkanal.

"Es ist schon sehr verwunderlich, wenn es am 30.September ein Gespräch mit dem Bürgermeister gibt, und am 5. Oktober in der Ratssitzung mitgeteilt wird, dass die Vergaben für die Arbeiten bereits getätigt sind.

Mit einer solchen Handlungsweise, die man nur als ’Nacht- und Nebelaktion’ bezeichnen kann, entzieht man den Bürgern und der Politik jeglichen Handlungsspielraum", kritisiert nun die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Heike Lützenkirchen in einer öffentlichen Mitteilung.

Ein Teil der Anwohner hatte in der vergangenen Ratssitzung per Bürgerantrag einen Planungsstopp erwirken wollen. Zu dem Zeitpunkt jedoch war der Auftrag zum Bau der Druckentwässerung laut Bürgermeister Frank Schneider (CDU) bereits vergeben.

Neben den Sozialdemokraten haben sich auch die Liberalen in den Kanal-Streit eingeschaltet. Beide Parteien verlangen, dass die Fragen der Anwohner geklärt werden. Die FDP fordert, dass der Gossenbusch noch einmal Thema im nächsten Bau- und Verkehrsausschuss ist. Die Verwaltung soll noch einmal erklären, warum an der Stelle kein klassischer Kanal gebaut werden kann. Auch ein möglicher Anschluss an das Solinger Kanalnetz soll erneut Thema sein. Denn: Direkt unterhalb der Ohligser Straße verläuft bereits ein Abwasserkanal. Der liegt aber auf Solinger Stadtgebiet.

Zudem weist die FDP darauf hin, dass es nebenan im Ossenbruch durch den dortigen Kanal seit vier Jahren immer wieder zu Geruchsbelästigungen komme und fordert einen Ortstermin mit den Anwohnern.

Am Gossenbusch wollen sich die Anwohner weiter gegen die Druckentwässerung einsetzen. Sie sind zurzeit auf der Suche nach Langenfelder Hausbesitzern, die bereits an eine solche Druckentwässerung angeschlossen sind und von ihren Erfahrungen berichten können.

Dass die Bauarbeiten Mitte November beginnen sollen, haben sie aus der WZ erfahren. Anwohnerin Ute Stern sagt: "Zurzeit herrscht Funkstille, auch unsere technischen Anfragen an die Verwaltung wurden bislang nicht beantwortet."

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