Jugendparlament: Jugend fordert freies W-Lan

Das Jugendparlament legt Wert darauf, überparteilich zu sein. Die neu gewählte Gruppe fordert bessere Bedingungen fürs Internet und eine Erneuerung der Bolzplätze.

Monheim. „Willkommen zur achten Sitzung des Jugendparlaments.“ Franziska schaut von ihrer Tagesordnung auf und blickt in die Runde. „Ich sehe, es sind fast alle da.“ Fast alle, das sind 14 Jugendliche und zwei Erwachsene, nämlich Eva Heggemann und Dirk Schier, die das Jugendparlament betreuen. „Wir halten uns bei den Sitzungen so viel zurück wie möglich“, betont Schier.

Die Tagesordnung aufstellen, die Sitzung moderieren und die Diskussionen leiten — all das machen die Mitglieder des Jugendparlaments selbst. Anfang des Jahres wurde es neu gewählt, seit März sind nun 16 Jugendliche im Alter von 13 bis 16 Jahren im Amt.

Öffentliches W-Lan in ganz Monheim, ehrenamtliche Tätigkeiten im Altenheim und die Erneuerung der Bolzplätze im Stadtgebiet sind einige der Forderungen der Jugendlichen, die nicht etwa im Sande verlaufen, sondern von „den Großen“ tatsächlich wahrgenommen werden. „Die Wertschätzung bei der Stadt ist durchaus groß“, sagt Schier.

Allein im Jugendhilfeausschuss hat das Jugendparlament zwei Sitze, kann dort seine Meinung vertreten und wird gerne gehört. Die Idee mit dem offenen W-Lan ist dort laut der Parlamentarier „begeistert aufgenommen worden“. Im kürzlich eröffneten Rheincafé gibt es das kostenlose Internet bereits.

Auch in die anderen Ausschüsse dürfen die Jugendlichen hinein und als beratendes Mitglied fungieren. „Es ist toll, dass man hier in die Politik hinein schnuppern kann“, sagt Laura-Nadine. Wie fast alle anderen Mitglieder ist die 15-jährige zum ersten Mal im Jugendparlament. Nur Malte war auch schon in der vergangenen Periode dabei. Dieses Mal wurde er sogar zum Vorsitzenden gewählt. „Ich beschäftige mich gerne mit Politik und war in diesem Jahr sogar beim Jugendlandtag“, sagt der 16-jährige Gesamtschüler.

Das Jugendparlament legt Wert auf Unabhängigkeit und will überparteilich sein. „Wir gucken, dass jede Schule hier vertreten ist“, sagt Schier. Die meisten Schüler kommen zwar vom Otto-Hahn-Gymnasium und der Peter-Ustinov-Gesamtschule — aber diese Einrichtungen besuchen auch mit Abstand die meisten Jugendlichen. Doch es sind auch Schüler der Anton-Schwarz-Schule und ein Realschüler dabei.

Nicole ist 15 Jahre alt und geht aufs OHG. „Ich wollte mal etwas Neues machen und neue Leute kennenlernen“, begründet sie ihre Aufstellung zur Wahl ins Jugendparlament. „Ich mag es, Dinge zu organisieren und mit anderen zu diskutieren.“ Mehr Aufklärung über Drogen und Alkohol, das war es, was sich Nicole unter anderem gewünscht hat. „Außerdem brauchen wir endlich mehr Partys für Leute unter 16 Jahren.“

Auch Lars fand das Jugendparlament interessant: „Hier hat man die Chance, als Jugendlicher etwas zu machen und sich für Gleichaltrige einzusetzen. Das ist echt eine gute Sache.“

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