Integration: Inter Monheim boxt sich durch

Der Verein hat inzwischen auch immer mehr Zulauf von Deutschen. Derzeit läuft mit Erfolg ein LOS-Projekt.

<strong>Monheim. 15 Jugendliche machen Liegestütze, laufen sich warm und bereiten sich auf den zweiten Teil des Trainings vor: Boxen. Trainer Mathias Ademowski lässt die Jungs nicht faul herumliegen, er fordert sie sehr stark. Acht Jugendliche sollen den Trainerschein machen - LOS (Lokales Kapital für soziale Zwecke) bietet dazu die Möglichkeit. Auch die beiden Boxtrainer werden vom LOS-Projekt bezahlt. "Ohne dieses Programm wäre dies alles gar nicht möglich", meint die städtische LOS-Koordinatorin Alexandra Voos. Der Vorsitzende des Vereins, Erkan Güneser, stimmt ihr zu: "Denn Inter Monheim, den Internationalen Sport- und Kulturverein, gibt es erst seit 2006." Ein sehr junger Verein also, der mit einem Beitrag von acht Euro monatlich Schwierigkeiten hat, große Anschaffungen zu machen, denn "so ein Boxsack ist teuer".

Seit 2004 fördert der Europäische Sozialfond LOS und unterstützt so genannte Mikroprojekte mit bis zu 10 000 Euro. Dabei soll die berufliche und soziale Integration, die Geschlechtergerechtigkeit, sowie Toleranz und Demokratie gestärkt werden.

Der Verein Inter Monheim hat nun an diesem Programm teilgenommen. Es ist dreigeteilt, besteht aus Hausaufgabenbetreuung, einer Elternberatung und dem Anti-Aggressionstraining durch Boxen. "Denn wer hier nach Hause geht, ist viel zu fertig, um noch etwas kaputt zu hauen", lacht der Vorsitzende, der selbst seit seinem 13. Lebensjahr boxt. "Nein, die Jugendlichen lernen hier, dass sie einmal in der Woche ihre Aggressionen los werden können - mehr bitteschön nicht!"

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