Hilfe beim ersten Rentnertag

Stadt-Sparkasse: Nach 37 Jahren im Institut wurde Hans-Gerd Kampmann am Montag verabschiedet.

<strong>Langenfeld. Das Datum hätte nicht besser gewählt sein können: Am Montag vor 110 Jahren wurde die Stadt-Sparkasse Langenfeld gegründet. Und am 1. Oktober vor 37 Jahren trat Hans-Gerd-Kampmann in den Dienst des Geldinstituts ein. Weil er schon mit 14 als "Stift" bei der Sparkasse seiner Heimatstadt Haan ins Bankgewerbe fand, fehlen ihm nur sechs Monate an 50 Jahren Berufstätigkeit. Das ist ebenso ungewöhnlich, wie die Tatsache, dass jemand in einer Führungsposition seiner Firma über fast vier Jahrzehnte die Treue hält.

"Persönliche Privatisierung" hat nun begonnen

Gut 200 geladene Gäste aus Politik und Wirtschaft sowie treue Kunden kamen in die Stadthalle, um den in den Ruhestand wechselnden Vorstandsvorsitzenden der Stadt-Sparkasse - wie es Nachfolger Dirk Abel (43) formulierte - "bei der Gestaltung des ersten Rentnertages zu unterstützen". Keine einfache Aufgabe bei einem, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, die Sparkasse zu stärken und sie dadurch selbstständig zu halten. Sieht man von der mit seiner Frau geteilten Leidenschaft für Fernreisen ab, muss Kampmann eigene Hobbys erst noch entwicklen. "Einer der fähigsten Finanzexperten geht in die Phase der persönlichen Privatisierung. Kaum einer kann ihn sich in Ruhe vorstellen", sagte Magnus Staehler. Der Bürgermeister und Verwaltungsratsvorsitzende stellte den Menschen Kampmann in den Mittelpunkt seiner Laudatio. Der sei verlässlich und habe sich stets als ruhender Pol in einem hektischen Gewerbe erwiesen. "Ein Fels in der Brandung der Fusionsdiskussionen", so Staehler. Die einzige Gemeinsamkeit, die er mit Düsseldorfern teile, sei seine Vorliebe für Fortuna Düsseldorf. Prompt bekam der Fan für Stadionbesuche Kappe, Schal und Fahne seines Vereins überreicht.

Großes Gespür für die Anliegen von Menschen habe Kampmann auch in mehr als 20 Jahren an der Spitze des örtlichen Roten Kreuzes bewiesen. Weniger dagegen für die Dinge des Alltags. Staehler: "Seine Frau muss sich jetzt mit einem Azubi abplagen, für den Hauswirtschaft bisher maximal die Aufnahme von Nahrungsmitteln ist." Deshalb gab’s Kochmütze und Kursgutschein als Zugabe gleich obendrauf.

Die Aufgabe fürs eigentliche Abschiedsgeschenk, einen Sonnenstuhl aufzubauen, meisterte der Probant überraschend bravourös. Ein Gutschein, der das Ehepaar dem Ziel, 2008 Namibia und Südafrika zu bereisen, ein Stück näher bringt, war der Lohn.

Hans-Gerd Kampmann: Der in Haan geborene Hans-Gerd Kampmann ist 63 Jahre alt und seit 1968 mit Frau Gabriele verheiratet. Das Paar hat zwei erwachsene Kinder.

Lehre in Haan: 1958 beginnt Kampmann die Lehre zum Bankkaufmann bei der Stadt-Sparkasse Haan. Nach der Ausbildung arbeitet er dort in verschiedenen Abteilungen, zuletzt leitet er das Rechnungswesen.

Sparkassenbetriebswirt: 1969 bildet er sich an der Sparkassen-Akademie zum Betriebswirt fort.

Seit 1970 in Langenfeld: 1970 wird Kampmann Leiter der Innenrevision bei der Stadt-Sparkasse Langenfeld. 1979 übernimmt er das Vorstandssekretariat. Die Familie zieht von Hochdahl nach Langenfeld. 1986 wird er stellvertretendes Vorstandsmitglied und Sparkassendirektor.

DRK-Vorsitzender: Seit 1984 ist er Vorsitzender des Deutschen Roten Kreuzes in Langenfeld.

Vorstandsvorsitzender: 1991 wird er Vorstandsvorsitzender der Sparkasse mit einer Bilanzsumme von 380 Millionen Euro. Heute liegt die bei rund 1,3 Milliarden Euro.

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