Hilden: Von Kapstadt nach Myanmar

Die Hildener Familie Krüger erfüllte sich einen Traum und reiste 18 Monate lang durch Afrika, Asien und Australien.

Hilden. Einmal um die Welt reisen, ferne Länder und fremde Kulturen kennen lernen, den Alltag hinter sich lassen - das bleibt für die meisten Menschen nur ein großer Traum. Familie Krüger aus Hilden hat ihn sich erfüllt: Von Oktober 2008 bis April 2010 reiste die vierköpfige Familie 18Monate lang durch die verschiedensten Länder der südlichen Erdhalbkugel.

"Unsere Reise hat in Südafrika begonnen, weil zu dieser Zeit Wale vor der Küste kalben", sagt Norbert Krüger. In Kapstadt kauften sie sich ein Auto, um damit fast den ganzen Kontinent zu erkunden. "Dabei waren wir manchmal erstaunt, wie viel unsere Mädchen durchgehalten haben", sagt Anne Krüger-Harms über Lynn, damals 4, und Mia, die beim Reisestart gerade einmal zweieinhalb Jahre alt war.

Die Idee, eine so lange und weite Reise zu unternehmen, hatte die Krügers seit längerem begleitet. "Ich bin schon viel herumgereist. Als unsere Kinder alt genug waren, wollten wir los", sagt Norbert Krüger. Dass er, heute selbstständiger Physiotherapeut, und Ehefrau Anne für 18 Monate aus dem Job aussteigen würden, war kein Problem, sagt Krüger: "Mein damaliger Chef hat mir die Vorbereitungen sehr erleichtert." Anne Krüger-Harms, Diplom-Sonderpädagogin, arbeitet inzwischen an der Musikschule Hilden.

Mehr als 20.000 Kilometer fuhr die Familie durch Afrika, entdeckte die schönsten Seiten des Kontinents. "In vielen Nationalparks hielten sich die Tiere wenige Meter von unserem Zelt entfernt auf", sagt Krüger-Harms. Antilopen, Zebras, Elefanten - Tiere, die in Deutschland nur im Zoo zu sehen sind, begegneten den Krügers hautnah in der freien Wildnis. In Botswana kamen Löwen sogar bis ans Auto. "Wären wir ohne Auto unterwegs gewesen, hätten sie uns wohl mit Haut und Haar verspeist."

Von Afrika flog Familie Krüger nach Australien, "in eine ganz andere Welt." Ostern 2009 fütterten Lynn und Mia frei lebende Delfine. Auf einer Farm "im Nichts", die die Familie eine Zeit lang bewohnte, schreiten Pferde über die Veranda. Auf Bali entdeckte die Familie Reisfelder und Tempelanlagen. "Lynn und Mia haben den Mönchen immer ganz andächtig zugeschaut", sagt Anne Krüger-Harms.

Auch wenn die 18 Monate lange Reise etwa so viel gekostet hat wie ein neuer Mittelklasse-Wagen, würde Familie Krüger wieder aufbrechen: Zu beeindruckend waren die Kletter-Touren im Himalaya, die Tauchgänge vor der philippinischen Inselgruppe oder die Spaziergänge in afrikanischen Dünen-Landschaften. Welche Erfahrung nehmen die Krügers nach anderthalb Jahren Weltreise mit? "Überall sind wir mit offenen Armen empfangen worden - die Welt ist gut!"

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