Hilden: Reichshof - Neubau betont den alten Stil

Die katholische Pfarrgemeinde St. Jacobus stellt die Pläne für die zukünftige Bebauung des Kirchengeländes vor. Ein Entwurf mit überwiegender Wohnnutzung wird favorisiert.

<strong>Hilden. Der Reichshof und seine Nebengebäude werden abgerissen, das Jugendheim von St. Jacobus verschwindet ebenso wie das Kaplan-Wohnhaus hinter der Kirche. Auf dem etwa 4900 Quadratmeter großen Kirchengrundstück zwischen Mittel-, Hochdahler- und Mühlenstraße soll anschließend ein Gebäudekomplex entstehen, in dem auch die Kirche einen Platz für ihre Gemeinde-Aktivitäten findet. Die Entwürfe dazu wurden am Wochenende den Gemeindemitgliedern vorgestellt. Zwei Vorschläge stellte der Kirchenvorstand vor, wobei die Variante des Hildener Architekten Christoph Gemeiner als Favorit in die politische Beratung gehen wird. Dessen Entwurf (für den Investor "WohnenNRW" aus Haan) sieht einen Neubau des Reichshof-Gebäudes mit dessen historischen Fassadenelementen vor. Dies gilt zwar auch für den zweiten Entwurf. Darin schließt das geplante Wohn- und Geschäftshaus entlang der Hochdahler Straße unmittelbar an den Reichshof-Nachbau an, während im Gemeiner-Entwurf eine "Kirchgasse" entsteht, die einen Blick auf die Apsis der Kirche von der Gabelung aus ermöglicht. Favorisiert wird dieser Entwurf auch, weil er überwiegend Wohnnutzung vorsieht und der Jacobus-Platz erhalten bleibt.

Die Gemeinde erhält Räume im neuen Wohn- und Geschäftshaus

"Dieser Entwurf setzt ein deutliches Zeichen auf die vorhandenen Denkmäler - die Kirche und das Pfarrhaus", so Pfarrer Ulrich Hennes. Die Kirche erhält als Gegenleistung für das Grundstück vom Investor eine 475 Quadratmeter große Gemeindefläche im Neubau. Mehr wird vom Erzbistum nicht finanziell gefördert. In den Kirchenräumen sollen das Pfarrbüro und die Kaplan-Dienstwohnung untergebracht werden. Auch der Seniorentreff und das Jugendheim sollen die Räume nutzen können. Kein Platz bliebe für eigene Räume des SKFM sowie der spanischen und portugiesischen Gemeinde. "Selbstverständlich werden wir die spanischen und portugiesischen Christen nicht auf die Straße setzen", so Pfarrer Hennes. Sie sollen die Gemeinderäume mitbenutzen, denn "wir sind eine gemeinsame Kirche mit unterschiedlicher Muttersprache".

Reaktionen

Gemeindeversammlung: Nach den Heiligen Messen am Samstag und Sonntag wurden in der Seniorenbegegnungsstätte die Entwürfe den Gemeindemitgliedern vorgestellt.

Applaus: "Das ist ein sehr guter Vorschlag", sagte ein Gemeindemitglied (zum Entwurf des Hildener Architekten Christoph Gemeiner und des Investors "WohnenNRW"), die anderen 40 Anwesenden applaudierten zustimmend.

Sparkonzept: "Das ist nichts anderes als ein Sparkonzept. Das darf ich als Ehrenamtler sagen", so Peter Stuhlträger, der die Entwürfe als Mitglied des Gemeinde-Bauausschusses vorstellte (zum Konzept "Zukunft heute" des Erzbistums).

Zustimmung: Elisabeth Harsewinkel, Vorsitzende des Museums- und Heimatvereins, zum Entwurf von "WohnenNRW": "Für meine Begriffe wirklich sehr gelungen. Von mir gibt es absolut keinen Widerspruch"

Reichshof: Der Neubau soll die typischen Stilelemente (Ziegelbau, holländische Giebel) des alten Gebäudes erhalten. Im Erdgeschoss ist Gastronomie vorgesehen, in den Obergeschossen können Büros oder Wohnungen untergebracht werden.

Nebengebäude: Entlang der Hochdahler Straße soll ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen. Im Erdgeschoss sind Flächen für Einzelhandel und die Kirche vorgesehen, in den Obergeschossen sollen rund 80 Wohnungen entstehen.

Tiefgarage: Unter dem Grundstück soll eine nicht-öffentliche Tiefgarage mit 150 Stellplätzen entstehen, die über die Mühlenstraße erschlossen wird.

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