Hilden: Licht für Giorgio Armani

Wirtschaft: Der Hildener Unternehmer Manfred Kluth erhält zwei Designerpreise.

Hilden. "Licht muss rund sein, alles erreichen und ausfüllen", sagt Manfred Kluth. "Du musst dich im Licht einfach wohl fühlen. Es steuert das Befinden und die Stimmung." Kluth fabuliert nicht - schließlich ist Licht seit 30 Jahren das Geschäft des Unternehmers. Allerdings verkauft der 57-Jährige keine Lampen - die gibt es im Geschäft um die Ecke. Bei Manfred Kluth ist alles eine Nummer größer: Er entwickelt, fertigt, vertreibt und montiert ausgeklügelte und hochmoderne Beleuchtungs- und Lichtdeckensysteme: spezialisiert, großflächig und atemberaubend schön.

So schön und effektiv, dass "der kluth:", wie das 20-Mann-Unternehmen offiziell heißt, bereits zahlreiche Auszeichnungen einheimste. Vor wenigen Tagen gab es zwei weitere Awards: Für seine neuesten Entwicklungen wurde Kluth in der Zeche Zollverein in Essen mit dem international renommierten red-dot-Designpreis geehrt. Zum Einen überzeugte die Expertenjury ein visuelles Informationssystem, das es bisher so nicht gab, zum Anderen ein so genannter "Licht-Begleiter mit Wohlfühl- und Aufmerksamkeitsaspekt".

Die Kunden, die sich die aufwändigen Installationen leisten, sind ausschließlich Gewerbetreibende. So hängen die Kluthschen Lichtdecken und Einbauleuchten in Vorstandsetagen, Hotelfoyers, Schalterhallen und Schwimmbädern - in aller Welt.

"Anfang der 1980er-Jahre ging’s los", erinnert sich Kluth. "Damals waren Banken unsere Kunden. Wir statteten die Tresorräume mit Licht aus. Damit sich die älteren Herrschaften im Wirrwarr der Schließfächer zurechtfanden." Im Laufe der Jahre expandierte die Kluth GmbH und erschloss sich weitere Geschäftsfelder wie das des dynamischen Lichts. Heute gehören Mercedes mit seinen riesigen Präsentationsräumen und der Modeschöpfer Giorgio Armani, für dessen Shows Lichteffekte enorm wichtig sind, zur Kundschaft.

Auch die Bibliothek der Diözese Münster, das Karstadt-Haus in Essen, die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf oder die Köln-Messe greifen auf Lichtsysteme aus dem Hause Kluth zurück. Genauso wie die dm-Märkte in Erkrath und Hilden. "Gerade in Geschäften ist Licht ein wichtiger Faktor", sagt Marlene Kluth (45), die sich um den "Bürokram" kümmert: "Schließlich kann falsch eingesetztes Licht sogar abstoßend wirken."

"Unsere Ideen kommen aus dem Bauch heraus", sagt Marlene Kluth. "Oft resultieren sie aus Alltagssituationen." So entwickelte die Firma eine Lichtdecke, die morgens munter macht. "Intensität und Farben können variieren. Im Büro ist das ideal." Zusätzlicher Effekt: Der Blick an die Decke gerät wie der in eine gewölbte Kuppel.

Das "Schätzchen" der Kluths ist aber die bedruckte Lichtwand. Je nach Kundenwunsch werden Foto- oder Bildmotive gescannt und auf Kunststofffolien gedruckt. Die Lichtinstallationen im Hintergrund lassen sie dann lebendig werden. Sie suggerieren dem Betrachter einen Blick in den Wald, erwecken Gesichter zum Leben oder lassen Kinderzeichnungen zum Kunstwerk werden. "Wie groß diese Diffusoren werden, bleibt dem Kunden überlassen. Sie können über eine Wand reichen oder den ganzen Raum einnehmen", sagt Manfred Kluth.

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