Hilden: Lagerhalle völlig ausgebrannt

Brandstiftung am Mühlenbachweg. Die Feuerwehr kämpft bis zum frühen Morgen gegen die Flammen.

Hilden. "Als wäre eine Bombe eingeschlagen", beschreibt Dirk Pick das Bild, das sich ihm am Montag beim Blick in seine Büroräume bot. Er gehört zum Vorstand der Smartbook AG, die am Mühlenbachweg eine Niederlassung betreibt. Die wurde in der Nacht zu Montag durch einen Großbrand weitgehend zerstört.

Die Polizei geht nach ersten Erkenntnissen ihrer Brandermittler davon aus, dass das Feuer in einer 500 Quadratmeter großen Lagerhalle des Bäder- und Heizungsinstallateurs Fenske vorsätzlich gelegt wurde. Von dort griffen die Flammen auf das Smartbook-Gebäude über.

Um 23.16 Uhr war die Brandmeldung am Sonntagabend bei der Feuerwehr eingegangen. Als die zwölf Einsatzwagen mit 70 Mann Besatzung eintrafen, brannte die Lagerhalle bereits lichterloh. Der Nachthimmel lag im roten Feuerschein. Dichter Qualm stieg auf und zog über die Innenstadt in Richtung Benrath davon.

Die Anwohner wurden aufgefordert, ihre Fenster und Türen geschlossen zu halten. Das Feuer hatte bereits die Dächer von zwei benachbarten Bürogebäuden erfasst. Die Lagerhalle selbst war nicht mehr zu retten und brannte bis auf die Grundmauern nieder. Ein weiteres Ausbreiten des Brandes konnte die Feuerwehr aber verhindern.

Die Löscharbeiten gestalteten sich nach Angaben von Feuerwehr-Chef Lothar von Gehlen äußerst schwierig. Weil sich das Feuer im Zwischenraum von Dach und Zimmerdecke weiter vorfraß, mussten die Feuerwehrmänner die Metallabdeckungen aufschneiden, um die einzelnen Brandherde löschen zu können. Das war zeitaufwändig und kostete die Einsatzkräfte viel Kraft.

Zu allem Überfluss standen im Werkstattgebäude auch noch Gasflaschen, die gekühlt und geborgen werden mussten, bevor sie einen noch größeren Schaden angerichten konnten. Trotz Verstärkung aus Erkrath (eine Drehleiter und zwei Löschfahrzeuge) und Haan (ein Hubsteiger) konnten die ersten Einsatzkräfte erst gegen 6.30 Uhr wieder abrücken. Eine Brandwache war noch Stunden später vor Ort.

Das Feuer richtete nach Angaben der Polizei einen Gesamtsachschaden von rund einer Million Euro an. Fenske-Geschäftsführer Bernd Brinken versicherte aber, dass das Geschäft weiter laufen werde. Auch Pick konnte gestern noch nicht sagen, wie lange der Betrieb in der Smartbook-Niederlassung am Mühlenbachweg ruhen werde.

Er werde versuchen, bei befreundeten Unternehmen unterzukommen, um von dort aus das Unternehmensmarketing fortzusetzen - obwohl die Infrastruktur der Firma durch den Brand nahezu lahm gelegt worden sei.

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