Hilden: Künstlermarkt - Nicht jede Kunst ist gut genug

Wer dabei sein darf, entscheidet derzeit die Jury. Sogar Holländer haben sich beworben.

Hilden. In nur wenigen Jahren hat sich der Hildener Künstlermarkt zu einer festen Größe in der Kunstszene entwickelt. Am 9. und 10 Juni wird die Mittelstraße zum sechsten Mal zur großen Freiluft-Galerie. Gestern traf sich die Jury in einem Sitzungssaal des Rathauses. In einem fünfstündigen Sichtungsmarathon wurde darüber beraten, wer seine Arbeiten in den Zeltpavillions zeigen darf.

Mit der Vorauswahl aus rund 150 Bewerbungen soll die künstlerische Qualität des Marktes gesichert werden. "Kunstgewerbe wollen wir ausdrücklich ausschließen", stellt Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand klar. Die Bewerbungsunterlagen müssen daher Fotografien der Werke, die Formate und die eingesetzten Techniken umfassen. Wer diese Anforderungen nicht erfüllt, hat keine Chance.

Die meisten Künstler stammen aus der Region, einige Bewerber kommen aus Nordhessen, Baden-Württemberg und den Niederlanden. "Wir haben im November in den einschlägigen Kunstzeitschriften inseriert", so Hillebrand. Seit Januar gehen die Bewerbungen stapelweise ein.

Viele der Künstler sind zum ersten Mal in Hilden zu Gast. "Nur ein Drittel war bereits hier", erläutert Jury-Mitglied Gabriele Berndt. "Man wechselt gerne durch die verschiedenen Standorte in Deutschland, um überall vertreten zu sein." Nur auf diesem Wege könnten die Aussteller die wichtigen Kontakte zu Kunden, Galeristen und Gleichgesinnten knüpfen.

Die Künstler erfahren in den nächsten Tagen, ob sie es in die Auswahl geschafft haben. Schon zu Beginn der Juryarbeit war klar, dass der Schwerpunkt der Arbeiten auch in diesem Jahr im Bereich der Malerei liegen wird. Auch einige Skulpturen und Fotografien werden vertreten sein. Außerdem werden Straßenkünstler und Musiker den Markt bereichern. Allerdings gibt es in diesem Jahr keinen verkaufsoffenen Sonntag.

Auf Anfrage teilt das Stadtmarketing bei einer Ablehnung erstmals auch die Gründe für das Scheitern mit. Außerdem wird ein Forum für "Nachwuchskünstler" eingerichtet: Dort werden dieje-nigen gewürdigt, denen der Sprung in die erste Garde ver-wehrt bleibt. "Wir hatten schon oft vielversprechende Künstler, die noch nicht ganz so weit wa-ren", erklärt Hillebrand. "Die mussten wir bisher leider immer ablehnen."

Mitglieder Zur Jury gehören Gabriele Berndt, Präsidentin des Europäischen Zentralverbandes bildener Künstler und Literaten, Wolfgang Antweiler, Leiter des Wilhelm-Fabry-Museums und Thomas Bernhardt, Grafiker und Mitglied der Geschichtswerkstatt Düsseldorf.

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