Hilden/Karnevalssitzungen: Jecken schunkeln sich warm

Galasitzung: Die Kabarettistin Anka Zink wurde zur Itter-Ritterin geschlagen. Herrensitzung: Testosteron und Biergeruch lagen am Sonntag in der Stadthallen-Luft.

Hilden/Galasitzung: Die neue Trägerin des Itterlitter-Ordens hatte sich schnell mit ihrer Ehrung identifiziert: "Hab’ ich diesen Liter drin, bin ich ne’ echte Itter-Ritterin", reimte Anka Zink und versicherte sich damit der Gunst des Publikums.

Zum zwölften Mal hatten die Musketiere den Orden im Rahmen ihrer Galasitzung ausgelobt - und auch diesmal gab es einen Kniefall, den Ritterschlag und natürlich eine Narrenkappe für die Geehrte. Sie ist nach Regina Schmidt-Zadel erst die zweite Ordensträgerin.

Die Laudatio hielt allerdings nicht Zinks Vorgänger Rene Heinersdorff, der aus beruflichen Gründen absagte, sondern Manes Meckenstock, Kabarettist und ebenfalls Träger des Itterlitter-Ordens. Sein Auftritt reihte sich nahtlos in das gelungene Programm ein, das bis in den späten Abend immer wieder beste Stimmung garantierte.

"Et Rumpelstilzche" war dabei, die "Tanzenden Sterne" oder der spanische Stierkämpfer Antonio Torro. Alle sorgten für beste Unterhaltung und ließen die Zeit wie im Fluge vergehen. Ein echter Hingucker war der Auftritt der Monheimer Marienburg-Garde, die mit tollen Tanzdarbietungen am späten Abend noch einmal richtig Stimmung in den Saal brachte.

"Sind denn auch Mädche’ da?", fragte der Anführer der Garde - und als das weibliche Publikum sich wortstark meldete, ließ er die schwarz-rot gekleideten Tänzer der Garde nach vorne kommen. Ihr Tanz gefiel nicht nur dem weiblichen Publikum, sondern auch den Männern.

Herrensitzung: Ohne weiblichen Anhang trafen sich die jecken Hildener gestern zur elften gemeinsamen Herrensitzung von Narrenakademie und Musketieren. Die war seit Wochen ausverkauft, und trotzdem gab es noch freie Plätze in der Tiefgarage. Die Bierfässer auf den Tischen verrieten warum. Scheinbar hatten die besseren Hälften ihre Gatten im kleinen Saal der Stadthalle geparkt.

Testosteron lag in der Luft, als Seine Tollität Prinz Hildanus Siegfried I. die Bühne bestieg und seine Prinzessin kurz nach der Begrüßung wenig dezent des Saales verwies. Die erntete Pfiffe, als sie (scherzhaft) androhte, nicht gehen zu wollen. Eine halbe Stunde wurde ihr daraufhin gewährt, um zumindest noch den Auftritt des Traditionskorps Kölsche Funke rut-wieß zu erleben. Dann musste sie raus, die Herren der Schöpfung wollten Fleisch sehen. Das von Nummerngirl Chanel.

Als Ihre Lieblichkeit mit Hofdame Jeanette Grünendahl auszog, wurden bereits die ersten Nachschub-Fässer zu den Tischen gebracht. Tür zu, hoch die Tassen. Der Prinz schnappte sich das Mikro, Hüften kreisten, Prost. Beinahe hätte Seine Tollität noch den Zeitplan durcheinander gebracht, wurde aber noch rechtzeitig in seinem Tatendrang gebremst.

Die Sitzungspräsidenten Manfred Kliemt (Narrenakademie) und Wolfgang Mais (Musketiere) konnten zu diesem Zeitpunkt ja auch noch nicht wissen, dass der Auftritt von Büttenredner "Ne Knallkopp" wenig Gefallen finden würde und vorzeitig endete.

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