Hilden: Jetzt soll der Landtag helfen

Ein Mitglied der Bürgerinitiative vom Kirschenweg wendet sich an den Petitionsausschuss.

Hilden. Seit Monaten schwelt zwischen der Bürgerinitiative LOK und dem gemeinnützigen Bauverein ein Streit um die Zukunft der Siedlung im Hildener Süden. Es gab Versammlungen, Anhörungen und Ortsbegehungen - bisher alles ohne Erfolg. Nun geht die Initiative in die nächste Instanz: Ein Mitglied hat eine Petition beim Landtag eingereicht.

Bürgermeister Horst Thiele(SPD) bestätigt den Schritt: "Wir wissen davon. Schließlich sind wir mittlerweile von der Landesregierung angeschrieben und um Stellungnahme gebeten worden." Zum Inhalt der Petition möchte er nichts sagen - außer, dass es um "Bäume und ein fachkundliches Umweltgutachten" gehe, das die Initiative in Auftrag gegeben wissen möchte. Details seien Sache der Bürgerinitiative, respektive der Privatperson.

Die LOK-Verantwortlichen hüllen sich bislang in Schweigen, waren trotz mehrmaliger WZ-Anfrage zu keiner Stellungnahme bereit. Selbst der Bauverein wusste bis Ende vergangener Woche nichts Offizielles. "Wir haben zwar von der Petition gehört, aber uns hat bisher niemand um eine Stellungnahme gebeten", sagt Geschäftsführer Lars Dedert.

Beim Streit zwischen dem Bauverein und der LOK, deren Mitglieder gleichfalls Angehörige des Bauvereins sind, geht es um einen städtebaulichen Rahmenplan des Bauvereins, der dort, so Dedert, "dringend neuen Wohnraum für seine Mitglieder benötigt". Daher soll die Siedlung zwischen den Straßen An den Linden sowie Ohligser- und Kirschenweg - aus den Anfangsbuchstaben resultiert der Name der Bürgerinitiative - verdichtet werden.

Zudem plant der Bauverein mittel- bis langfristig den Abriss alter, maroder Häuser, deren Sanierung zu teuer wäre. Stattdessen sollen dort großräumigere Neubauten entstehen. Gegen diese Pläne läuft die Bürgerinitiative Sturm. Sie fürchtet um den Bestand ihrer "seit Generationen gewachsenen Siedlung".

"Wer weiß, was als nächstes kommt?", hatte unlängst Berthold Linden geäußert. Er wohnt seit etwa neun Jahren An den Linden 11 und hat zwar ein lebenslanges Mietrecht (Dauernutzungsvertrag), aber Angst vor einer Lawine, die ins Rollen kommt. Dabei verweist er auf das Nachbarhaus mit der Nummer13. Nach einem Todesfall steht es seit zwei Jahren leer und soll abgerissen werden - "obwohl es genug Interessenten gibt, die es kaufen und sanieren würden".

Am Donnerstag, 11. November, soll ab 18.30 Uhr in der Aula des Helmholtz-Gymnasiums ein Schritt zur Annäherung getan werden. Moderiert vom evangelischen Pfarrer Joachim Rönsch, ist ein Runder Tisch geplant. "Vorher werde ich mit beiden Seiten klare Gespräche führen", sagt Rönsch, der zwar nicht in der Siedlung, wohl aber in der Nähe lebt und im Thema drin ist.

"Wenn beide Parteien nach wie vor miteinander reden wollen, umso besser", sagt der Pfarrer. Das bestätigt auch Hildens Erster Beigeordneter Norbert Danscheidt: "Schließlich hat der Bauverein den Bebauungsplan vor dem Hintergrund des Streits erst einmal zurückgezogen. Von daher ist wirklich alles offen."

Der Runde Tisch beschäftigt am Mittwoch bereits auf Antrag der Bürgerinitiative den Stadtentwicklungsausschuss (17 Uhr, Sitzungssaal des Bürgerhauses, Mittelstraße 40). "Unter anderem geht es um den Ablauf der Veranstaltung und die Moderation", sagt Danscheidt: "Die LOK ist nämlich mit einigen Punkten nicht einverstanden."

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