Hilden: Jecke Wogen schlagen hoch

Unter dem Motto „Kniebachschiffer Ahoi“ feierten die Karnevalisten am Samstag völlig närrisch in der Stadthalle.

Hilden. Lässig stehen die Mitglieder der "Altstädter Köln" im Foyer und unterhalten sich. Sobald sie jedoch den Pfiff ihres Leiters hören, stehen sie stramm, und pünktlich um 18 Uhr marschieren sie in den Saal ein.

Das Traditionskorps eröffnete am Samstag in der Stadthalle die Kostümsitzung der Karnevalsgesellschaft "Kniebachschiffer". Unter dem Motto "Kniebachschiffer Ahoi!" waren Jecken in die verschiedensten Kostüme geschlüpft - vom klassischen Clownkostüm bis hin zum gruseligen Zombie war alles vertreten.

Mit dem Corps hielt auch die gute Laune Einzug, und spätestens, als der Karnevals-Klassiker "Viva Colonia" gespielt wurde, hielt es niemanden mehr auf dem Stuhl. Von Beginn an mit auf der Bühne waren das Prinzenpaar - Prinzessin Hildania hatte zu Ehren der Gastgeber ein meerblaues Kleid angezogen - samt Garde und Kinderprinzenpaar. Die jungen Würdenträger haben die Nervosität, die zu Beginn der Session noch zu beobachten war, längst abgelegt.

Nach den obligatorischen Ordensverleihungen trat das Kult-Trio "Blom un Blömcher" auf die Bühne. Die Kölner Parodisten treten bereits seit über 30 Jahren mit ihren Songs auf. Mit ihren Parodien von Prominenten wie beispielsweise Horst Schlemmer und Wolfgang Petry heizten sie dem Publikum ordentlich ein, während ihres Auftritts sangen und schunkelten alle begeistert mit. Ob in Frauenkleidern oder als rheinische Paul Potts-Version, die Kölner wussten zu begeistern.

Überhaupt war die Stimmung sehr gut, Auftritte wie zum Beispiel der vom "Tiger von Glauchau", alias Edno Bommel, kamen bestens an: "Ich bin schon zum dritten Mal in den gebrauchten Ländern", scherzte der Komiker. Für Musik sorgten neben den Domstürmern unter anderem "Colör", die "erste original kölsche Mädchentruppe", so Kniebachschiffer-Präsident Ralf Schätzler.

Den Jecken wurde ein bunter Mix an Gesang, Reden (unter anderem von Big Brother Jürgen) und natürlich Tanzeinlagen geboten. Ob klassisch karnevalistische Gardetänze wie die der "Monheimer Altstadtfunken" oder ein humoristischer Blick auf Kölns Kulturenvielfalt durch die Augen des "Tino von Taxi" - für jeden war etwas dabei. Schließlich gab es auch einen besonderen Anlass: Der Traditionsverein feiert fünf Mal elfjähriges Jubiläum.

Begeistert von der Sitzung waren auch der ehemalige Bürgermeister Günter Scheib und seine Ehefrau: "Wir sind seit über 20 Jahren dabei. Besonders haben mir heute ,Blom un Blömcher’ gefallen. Ihre Parodien sind sehr gut gelungen."

Mental bereitet sich das Ehepaar bereits auf den Rosenmontag vor, was ganz im Sinne des Prinzen Hildanus sein dürfte. Er forderte alle Jecken im Saal auf, vorbeizukommen: "Wir hoffen, dass das Wetter mitspielt und würden uns freuen, euch alle am Rosenmontag wiederzusehen."

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