Hilden: Herbert Knebels skurrile Weisheiten

Bei dem Frührentner aus dem Ruhrpott blieb kein Auge trocken.

Hilden. Auch bei seinem Auftritt in der ausverkauften Stadthalle vermittelte Herbert Knebel mit seiner Show "Love is in Sie Er" ein bisschen Wissen. "Der Vorteil des Älterwerdens sind Reifheit, Weisheit und der Erfahrungsschatz", schwadronierte er.

Und diesen Schatz stellt er gerne der Allgemeinheit zur Verfügung: "Ich behandle auch Kassenpatienten." Wie viele Privatversicherte oder Holzklassepatienten in den Reihen saßen, blieb unklar. Dass alle auf ihre Kosten kamen, nicht.

Als wäre Frührentner Knebel (Uwe Lyko) nicht genug, hatte er sich drei "töfte Kerle" mit auf die Bühne gebracht: seine Kumpels Ernst Pichel (Martin Breuer), Ozzy "Eierschneider" Ostermann (Gitarrist Georg Göbel) und den "Trainer" (Schlagzeuger Detelf Hinze).

Gemeinsam widmeten sie sich dem vielleicht skurrilsten Thema der Menschheit überhaupt: der Liebe. "Von zehn Ehen werden inzwischen fünf Jahre später alle geschieden. Lohnt sich da der ganze Aufwand? Nein. Nein. Und nochmals nein - höchstwahrscheinlich nicht."

Blaumütze Knebel erinnerte an seine erste Begegnung mit Ehefrau Guste ("Da ham wa uns vorschriftsmäßig aus dem Leben geschossen"), den "verflixten siebten Tag" und Zeiten, als sich seine Guste ("Wenn einer schlecht über meine Frau redet, dann bin ich dat!") noch wie eine spanische Schönheit aufgebrezelt hat.

Zur Melodie von "Bridge over troubled water" wurden dann ihre Fähigkeiten als Fels in der Brandung - Guste sieht eben nicht nur nicht mehr aus wie eine spanische Schönheit, sondern hat inzwischen ausufernde Hüften - besungen: "Wie ein Brücke über unruhiges Wasser - und die Statik stimmt!" Und hier war lange nicht Schluss mit Lustig. Diverse andere Pop- und Rock-Klassiker wurden gecovert und mit eigenen Nonsenstexten unterlegt.

Nebenbei widmete sich Knebel den Tücken des Alltags, etwa im Parkhaus ("Eigentlich bin ich leidenschaftlicher Freiluftparker"), wo sich Männer an Ticketsäulen und in Parklücken beweisen können.

Nach zwei Stunden Programm waren dann auch Telefone mit Schnur und Wählscheibe, so genannte Disco-Jockeys, und Autos thematisiert, die vier "töften Kerle" erschöpft und das Publikum glücklich.

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