Hilden/Filzmoos: Ein Holzschnitzer mit Herz

Hilden/Filzmoos. In der kleinen Werkstatt von Holzschnitzer Stefan Gappmaier (42) ist kaum noch Platz. Ein Großteil der 50-köpfigen Unicef-Reisegruppe aus Hilden ist zu Besuch. Dazu ein deutsches und ein österreichisches Fernsehteam. Sie alle wollen die Geschichte der Unicef-Herzen von dem Mann hören, der im Laufe der Jahre rund 250 Rohlinge aus Fichtenholz angefertigt hat, die von großen und kleinen Künstlern für das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen bemalt wurden.<p>

"Es war 1999", erzählt Gappmaier, "ich habe auf der Unterhof-Alm kleine Herzen für die Touristen geschnitzt." Einer der Touristen war Heribert Klein. Der Initiator und Moderator der Unicef-Gala in Hilden lud den Holzschnitzer an seinen Tisch ein. Im Laufe des Abends wurde dann nach und nach die Idee der Unicef-Herzen geboren, mit der die seit mittlerweile 14 Jahren währende Freundschaft zwischen Hilden und Filzmoos im Dienste der Hilfe für Kinder in aller Welt weiter vertieft werden sollte.

"Unglaublich" findet es der Holzschnitzer, "dass meine Herzen in der ganzen Welt herumkommen und von großen Künstlern gestaltet werden." Heidi Klum, Jörg Immendorff, Harry Belafonte, Boris Becker - sie alle haben ein Herz von Gappmaier bemalt. "Das erfüllt mich schon mit Stolz", sagt der Mann, der einer Familie entstammt, die seit Generationen in der Holzbearbeitung zu Hause ist: Der Großvater war Zimmermann, der Vater ist Tischler und Stefan Gappmaier setzt diese Tradition auf künstlerischer Ebene fort.

Begonnen hat er mit der Holzschnitzerei im Jahre 1985 - nach einer vierjährigen Ausbildung zum Holz- und Steinbildhauer in Hallein bei Salzburg. Vor allem Figuren und Reliefs aus Linden- und Zirbelholz sind seither in seiner Werkstatt am Fuße des Dachsteins entstanden, die immer wieder von Touristen in alle Welt mitgenommen werden. Doch keine seiner Arbeiten hat so viel Aufmerksamkeit gewonnen, wie die schlichten Holzherzen, auf denen Hildener Kinder und Prominente aus aller Welt ihre künstlerischen Spuren hinterlassen haben.

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