Hilden: Darlehen für den Klimaschutz

Die Stadt investiert fast eine Million Euro in neue Heizungen und in die Wärmedämmung.

Hilden. Konjunkturpaket hin oder her - auch ohne die Fördermittel aus Berlin investiert die Stadt Hilden regelmäßig in die energetische Verbesserung ihrer Gebäude. So steht im Haushaltsplan, der am Mittwoch im Stadtrat verabschiedet wird, rund eine Millionen Euro, die für Wärmedämmung und moderne Heizungsanlagen ausgegeben werden sollen. Diese Summe hat die Stadt auch in den vergangenen Jahren durchschnittlich für energiesparende Maßnahmen ausgegeben.

Genau genommen sind es sogar noch 2,35 Millionen Euro mehr, die im wesentlichen für die Fassadensanierung und Dachdämmung des Helmholtz-Gymnasiums ausgegeben werden. Diese Arbeiten laufen bereits. Und auch der noch nicht beschlossene Ersatzbau für das alte Wirtschaftsgebäude des Forsthauses ist in dieser Summe noch nicht enthalten. Das würde rund 130 000 Euro kosten, wobei auch das Forsthaus selbst dann mit der geplanten Holzscheit-Heizung beheizt werden könnte.

Die energetische Verbesserung der städtischen Gebäude ist Teil des Gebäudeunterhaltungsprogramms, das sich - wie die private Haussanierung auch - nach Angaben des Leiters für Gebäudewirtschaft, Ralf Scheib, über die Jahre durch die geringeren Energiekosten rentiert: "Das rechnet sich. Die Investitionskosten werden über die Lebensdauer der neuen Anlagen hinweg wieder hereingeholt", sagt Scheib. Etwa alle 15 Jahre müssen beispielsweise die Heizungsanlagen ausgetauscht werden.

Die Investitionen sind damit im Prinzip ein zinsloses Darlehen für den Klimaschutz, denn durch die modernen Heizungen und die bessere Wärmedämmung lassen sich pro Maßnahme zwischen 20 und 30 Prozent an Energiekosten einsparen. "In Einzelfällen sogar bis zu 50 Prozent", sagt Scheib.

Denn eine moderne Deckenstrahlheizung, wie sie etwa in der Sporthalle an der Beethovenstraße eingebaut werden soll, ist "wesentlich energieeffizienter als die alten Heizkörper", so Scheib. Und dementsprechend sinkt dann auch der Ausstoß an Kohlendioxid, dem Klimakiller Nummer eins.

Obwohl das Konjunkturprogramm genau derartige Maßnahmen fördern soll, wird es für die bereits im Haushaltsplan stehenden Maßnahmen keine Zuschüsse geben - eben weil sie schon im Haushalt stehen. Möglich wäre höchstens ein Vorziehen der für die kommenden Jahre geplanten Maßnahmen.

Das würde die Stadt aber vor ein großes Problem stellen: Die aufwändigen Arbeiten an den Schulgebäuden können nur in den Sommerferien erledigt werden, um den Schulbetrieb nicht zu stören. Und das machen auch die anderen Städte. Bei den Baufirmen häufen sich dadurch die Anfragen.

Die Folgen sind bekannt: große Nachfrage bedeutet steigende Preise. Und dabei ist der zu erwartende Bau-Boom durch das Konjunkturprogramm noch gar nicht berücksichtigt. "Das ist dann noch einmal Sonderkonjunktur", sagt der Amtsleiter.

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