Hilden: Businesspark - Investor Goodman schmeißt hin

Der Investor will sein Grundstück in der Giesenheide wieder verkaufen.

Hilden. Seit Februar 2008 liegt für den "Businesspark Hilden" eine Baugenehmigung vor. Zweieinhalb Jahre später hat auf der 37000 Quadratmeter großen Fläche in der Giesenheide noch immer keine Baggerschaufel den Boden berührt. Der angedachte Bürokomplex ist nicht in Sicht. Dezernent Norbert Danscheidt sagt: "Das wird auch nichts mehr geben."

Momentan versuche der australische Investor von der Goodman Gruppe die Fläche wieder loszuwerden. "Die Vermittlung von Büroflächen ist zurzeit unmöglich, der Markt ist tot", liefert Danscheidt den Hintergrund. Goodman selbst war zu keiner Stellungnahme bereit. Die ist auch nicht mehr nötig. Das ausgetauschte Bauschild an der Giesenheide spricht für sich. Da steht nichts mehr von einem geplanten Gewerbepark, sondern nur noch etwas von einer freien Gewerbefläche.

Eigentlich wollte der Düsseldorfer Projektentwickler Calliston den Bau des mehrgeschossigen Gebäudekomplexes realisieren. Das Unternehmen wurde jedoch im Dezember 2007 von den Australiern geschluckt. Goodman wollte erst mit Mietverträgen im Rücken den Bau beginnen - dann kam die Wirtschaftskrise, und die Anfragen blieben aus.

Inzwischen hat Hilden seine Vermarktungsstrategie geändert. Büros sind "out", produzierendens Gewerbe, solange es nicht stört, ist "in". Das spiegelt sich auch in der bisherigen Ansiedlungsbilanz wider. Vier Firmen haben vor Ort bereits ihren Betrieb aufgenommen: Der Hildener Raumausstatter Losberg, der zwei Jahre in der Giesenheide keine Nachbarn hatte, die Janssen Transporte GmbH, die Seniorenanlagen und Krankenhäuser mit Speisen versorgt, das IT-Unternehmen Blacknoise und die Hydraulik-Firma Schleebusch. In einen fünften Neubau zieht bald ein weiteres Unternehmen ein.

Mit diesen fünf Ansiedlungen sind bereits 50 Prozent des erschlossenen Gewerbegebiets belegt. Allerdings sind bislang nur 68 000 Quadratmeter mit Straßen und Leitungen ausgestattet. Den hinteren, noch unerschlossenen Teil dazu gerechnet, hat das Gebiet eine Größe von 150 000 Quadratmetern. Mit anderen Worten: Es ist noch viel Platz.

Danscheidt ist optimistisch: "Wir hatten in den letzten sechs Monaten mehr Anfragen als in den vergangenen zwei Jahren." Anfang dieses Jahres hat der Rat zudem entschieden, Unternehmen die Ansiedlung an der Giesenheide zu erleichtern. Eigentlich war festgeschrieben, dass auf 1000 Quadratmetern vermarkteter Fläche zwölf bis 15 Arbeitsplätze entstehen sollten - die Erwartungen wurden auf zehn Mitarbeiter heruntergeschraubt.

Bislang sichert die Giesenheide nach Angabe des Wirtschaftförderers 40 bis 50 Arbeitsplätze. Für das vordere Areal ist die Stadt zurzeit in Verhandlungen mit einem Interessenten aus dem Gesundheitsbereich - "was Größeres", wie Danscheidt sagt. Ein Vertrag ist aber noch nicht unterzeichnet.

Und wann wird der zweite Teil der Giesenheide belebt? Danscheidt: "Sobald wir die ersten Käufer haben. Ich glaube aber nicht, dass das noch in diesem Jahr sein wird." Den Baseballern von den Hilden Wains dürfte an der schnellen Vermarktung gelegen sein. Schließlich diskutiert der Rat zurzeit wieder den möglichen Bau einer provisorischen Baseballfläche im hinteren Bereich des Gewerbegebiets. Dafür muss die Fläche allerdings erst einmal erschlossen sein. Doch Danscheidt sagt: "Nur für die Anlage machen wir das nicht."

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