Hilden: Bischof brachte Reliquien mit

Vor 40 Jahren wurde die Pfarrkirche St.Marien eingeweiht. Die Gemeinde feiert den Jahrestag am 29. November.

Hilden. Ein eigenes Gotteshaus. Diesen Wunsch gab es im Hildener Norden bereits 1948, als die regelmäßigen Sonntagsmessen noch in der katholischen Elbseeschule am Grünewald abgehalten wurden.

Deshalb wurde ein Kirchbauverein gegründet, der drei Jahre später einen ersten Erfolg feiern konnte: Am 13. Februar 1951 wurde Richtfest gefeiert - für eine Notkirche. Die wurde am 29. Juli 1951 durch Dechant Karl Floßbach geweiht. Sie hieß St.Mariä Himmelfahrt, genannt St. Marien.

Die Notkirche ist die Vorgängerin der heutigen St.Marien-Kirche, die 1969 eingeweiht wurde und somit seit genau 40 Jahren an der Gerresheimer Straße steht. Den runden Geburtstag feiert die Gemeinde am kommenden Sonntag, 29. November, in einer Festmesse um 10Uhr. Die Festpredigt hält Subsidiar Günter Ottenberg, der die Gemeinde lange Jahre als Pfarrer geleitet hat.

Am 29. November schaut die Gemeinde aber nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch nach vorne. Rechtzeitig zu den Feierlichkeiten wird der behindertengerechte Umbau und die umfangreiche Renovierung des Pfarrheims von St. Marien abgeschlossen. Das Pfarrheim wird deshalb nach der Messfeier durch Pfarrer Ulrich Hennes gesegnet.

Er erneuert damit die Segnung der Notkirche durch Dechant Floßbach. Denn nach der Fertigstellung des heutigen Kirchenbaus wurde die alte Notkirche zum Pfarrsaal umgebaut. Die war der seit März1959 selbstständigen Gemeinde schnell zu klein geworden.

Zu diesem Zeitpunkt wurden 1.573 Pfarrangehörige gezählt, zehn Jahre später waren es bereits 4.250 Pfarrangehörige. Mit heute rund 4.500 Katholiken im Pfarrbezirk hat sich die Zahl der seither kaum noch verändert.

Wegen des großen Zuwachses bemühte sich die Gemeinde bereits frühzeitig um eine größere Kirche. Seit Dezember 1960 wurde in Kollekten für den Neubau gesammelt. Am 13. September 1964 war es dann so weit: Der Grundstein aus Eifeler Basalt, gestaltet vom Düsseldorfer Bildhauer Herbert Belau, wurde gelegt. Nach den Plänen des Düsseldorfer Architekten Werner Richter entstand darauf der Kirchenbau, der am 7.April 1965 sein Richtfest erlebte.

Bis zur feierlichen Weihe der Kirche im Oktober 1969 durch Bischof Johannes Rüth aus Trondheim in Norwegen hatte die Gemeinde noch einige weitere Gründe zum Feiern: Am 27. März1966 wurden die Glocken "Mutter Anna" und "Adolph Kolping" durch Dechant Fritz Noelke geweiht.

Am 24. Oktober 1966 folgte die Einweihung des heutigen Kindergartens. Den nächsten Grund für eine Feier lieferte erneut der Bildhauer Belau, als er 1967 Altar, Apostelleuchter, Türgriffe und Weihwasserbecken gestaltete. Der neue Ambo (ein Lesepult, an dem das Wort Gottes verkündet wird) wurde von Egion Weinert aus Köln gestaltet.

Im Altar hinterlegte Bischof Johannes Rüth bei der Einweihung Reliquien der heiligen Märtyrer Gereon und seiner Gefährten sowie Ursula und ihrer Gefährtinnen. Gereon (270 bis 304) war der Legende nach ein Offizier, der in der Nähe von Köln wegen seines christlichen Glaubens und der Weigerung, sich an Christenverfolgungen zu beteiligen, enthauptet wurde.

Die Heilige Ursula soll im vierten Jahrhundert gelebt haben. Der Legende nach wurde sie - und 11.000 Gefährtinnen - nach einer Rom-Pilgerfahrt bei der Belagerung Kölns durch die Hunnen getötet. Der Prinz der Hunnen verliebte sich in Ursula und bot ihr an, sie zu verschonen und zu heiraten. Als sie ablehnte, tötete er sie durch einen Pfeilschuss.

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