Hilden: Acht-Stunden-Takt fürs Abi

In diesen Tagen wird entschieden, ob Fabry-Realschule und Helmholtz-Gymnasium in Ganztagsschulen umgewandelt werden.

Hilden. "Deutschland ist auf dem Weg in den Ganztag", sagt Schuldezernent Reinhard Gatzke - und Hilden möchte ganz vorn mit dabei sein. Jeder zweite Platz in den städtischen Kindergärten und Grundschulen sind de facto schon mit Ganztagsbetreuung. Jetzt sind die weiterführenden Schulen an der Reihe. An der Theodor-Heuss-Hauptschule im Hildener Norden sind die fünften Klassen seit Beginn des laufenden Schuljahres in die Ganztagsbetreuung eingestiegen, die Wilhelm-Fabry-Realschule und das Helmholtz-Gymnasium sollen nächstes Jahr folgen.

Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Landesregierung die Anträge der Schulen auf Aufnahme in die Ganztagsoffensive des Landes bewilligt. Die Entscheidung darüber fällt in den nächsten Tagen. Und Gatzke ist zuversichtlich, dass die beiden Schulen am Holterhöfchen den Zuschlag bekommen. Dann würden deren fünften Klassen im Schuljahr 2010/2011 in den "gebundenen Ganztag" einsteigen. Im Gegensatz zum "offenen", weil freiwilligen Ganztag ist die Teilnahme dort bindend.

In der Zuversicht des Dezernenten schwingt allerdings ein wenig Zweckoptimismus mit. Erhalten die beiden Hildener Schulen keinen Zuschlag, dürfte es anschließend schwer werden, noch auf den fahrenden Ganztags-Zug aufzuspringen. In ganz Nordrhein-Westfalen sollen in diesem und im nächsten Jahr nur 216weiterführende Schulen in den gebundenen Ganztag gehen. Je 108 Schulen pro Schuljahr und jeweils zur Hälfte Realschulen und Gymnasien. "Und wer jetzt nicht dabei ist, der bekommt vorerst nichts mehr", so Gatzke.

Für seine Zuversicht hat Gatzke allerdings auch gute Gründe: Einerseits sollen in Düsseldorf weniger Anträge von Schulen vorliegen, als gefördert werden können. Andererseits kann Hilden mit überzeugenden Argumenten punkten: "Beide Schulen verfügen über sehr gute Voraussetzungen zur Errichtung einer Ganztagsschule", sagt Gatzke. Die vorhandenen Raumprogramme seien ausreichend und an beiden Schulen werden Mensen eingerichtet. Außerdem hätten die Realschule und das Gymnasium ein überzeugendes pädagogisches Konzept vorgelegt, wie das Schulleben am Nachmittag gestaltet werden könnte. Schließlich, so Gatzke weiter, "bedeutet Ganztag nicht Pauken bis um 16Uhr. Und deshalb brauchen wir auch die neue Turnhalle im Holterhöfchen."

Die erhoffte Zusage vom Land vorausgesetzt wäre die städtische Schullandschaft dann komplett auf Ganztag umgestellt. Und auch die kirchlichen Schulen haben bereits reagiert. Vom Evangelischen Schulzentrum und der Theresienschule wurden zwar keine Anträge auf Umwandlung in eine Ganztagsschule gestellt, gleichwohl sind die Über-Mittag-Betreuung und Unterricht am Nachmittag dort bereits üblich.

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