Hilden: 14 Zentimeter in einer Nacht

So viel Schnee hat es in Hilden schon seit vielen Jahren nicht mehr gegeben. Mehr als 20 Jahre ist es her, so der Leiter des Zentralen Bauhofs, dass die städtischen Mitarbeiter derart viel der weißen Pracht zur Seite räumen mussten.

Hilden. Rodeln, Schneeballschlachten und ausgedehnte Wanderungen in der weißen Landschaft. Wer nicht gerade den Gehweg oder das Auto frei räumen musste, konnte den Montag richtig genießen. "So viel Schnee hat es schon lange nicht mehr in Hilden gegeben", sagt Ulrich Hanke.

Mehr als 20 Jahre ist es her, so der Leiter des Zentralen Bauhofs weiter, dass die städtischen Mitarbeiter derart viel der weißen Pracht zur Seite räumen mussten. Damals war die Schneemenge allerdings noch größer: "Da haben wir den Schnee mit Radladern aus der Mittelstraße geholt", erinnert sich Hanke.

Überraschend kam der Schneefall nicht. Schon vor Tagen hatten die Wettervorhersagen ihn angekündigt. Vermutlich war das auch der Grund, dass die Autofahrer sich rechtzeitig darauf eingestellt hatten.

"Keine besonderen Vorkommnisse", hieß es dazu seitens der Polizei. Wer mit dem Auto unterwegs war, fuhr betont vorsichtig. Nur der allmorgendliche Verkehrsstau fiel etwas größer aus. Sehr zur Freude der Polizei: "Wer langsam fährt, baut keinen Unfall."

Als der morgendliche Berufsverkehr einsetzte, waren die Mitarbeiter des Zentralen Bauhofs bereits unterwegs. Bereitschaftsführer Rainer Schneller hatte am Sonntagabend die Unwetterwarnung ("starker Schneefall") der Regionaldirektion des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Essen per SMS auf sein Diensthandy bekommen.

Am Computer konnte er sich danach über die detaillierten Vorhersagen informieren, die alle drei Stunden vom Wetterdienst aktualisiert werden. Diese Serviceleistung lässt sich der DWD mit jährlich 1650 Euro von der Stadt honorieren.

Am Computer erfuhr der Bereitschaftsführer, dass in Hilden mit einem Zentimeter Neuschnee pro Stunde zu rechnen sei, die sich im Laufe der Nacht auf 14 Zentimeter Neuschnee addieren sollten.

Mit der Unwetterwarnung begann für Schneller eine unruhige Nacht, "denn wir verlassen uns nicht nur auf den Wetterdienst", so Hanke. Raus auf die Straße und kontrollieren. Gegen 3 Uhr war klar, dass gehandelt werden muss.

Eine Stunde später schickte er die drei städtischen Räumfahrzeuge nach dem Motto "Räumen dauert länger als Streuen" los, um die Hauptverkehrsstraßen und die Busstrecken vom Schnee zu befreien. Normalerweise beginnt der Räumdienst um 5 Uhr.

Im Nachhinein betrachtet mag das etwas zu früh gewesen sein, denn wichtige Verbündete im Kampf gegen Schnee und Eis auf den Straßen fehlten noch: Autos. "Das Salz ist am Wirkungsvollsten, wenn es von den Reifen in den Schnee oder das Eis gedrückt wird", sagt Hanke. Weil aber so früh wenig Autos unterwegs waren, musste am Vormittag erneut geräumt werden.

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