Eine Krischerstraße für alle

Drei Planer stellten Konzepte für die Umgestaltung vor. Fußgänger, Radler und Autofahrer sollen sich künftig eine verkehrsberuhigte Straße teilen.

Monheim. Die Innenstadt soll schöner werden. Mit dem Monheimer Tor und dem neuen Busbahnhof hat die Umgestaltung bereits begonnen. Nach Karneval werden die Bauarbeiten am Kreisverkehr Rathausplatz/Alte Schulstraße/Krischerstraße/Gartzenweg starten. Danach geht es um die Umgestaltung des Straßenstückes der Krischerstraße von dem baldigen Kreisverkehr bis zur Einmündung der Lindenstraße. Nachdem im Juli diesen Jahres erste Ideen für eine Neugestaltung der Krischerstraße in Arbeitsgruppen gesammelt und Ziele festgelegt wurden, sind drei Planungsbüros beauftragt worden, erste Entwürfe zu kreieren. Im Ratssaal stellten sie am Dienstagabend ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit vor.

In allen Plänen taucht die Krischerstraße als verkehrsberuhigter Bereich auf. Autos, Busse, Radfahrer und Fußgänger sollen sich die zentrale Nord-Süd-Achse Monheims gleichermaßen teilen. Offener soll sie werden. Die Abgrenzung des Bürgersteiges durch einen Bordstein und die extreme Verbuschung sollen wegfallen und die Straße als eine Fläche erscheinen lassen. Der Aufenthalts- charakter soll so verbessert werden. In allen drei Plänen bleibt die Anzahl der Parkmöglichkeiten erhalten oder wird sogar um einige Parkplätze ergänzt.

Für die Aachener Planungsgruppe MWM sei die Krischerstraße in drei Teile einzuteilen, wobei der Fokus auf dem mittleren Abschnitt liege. Während im Norden und im Süden insbesondere auf den Einzelhandel und auf Parkmöglichkeiten geachtet wird, werden die vieldiskutierten Pavillons in der Mitte verschwinden. Sie sollen durch eine Art Insel in der Straßenmitte ersetzt werden, auf der eine Außengastronomie zum Verweilen einladen kann. Doch trotz großer Begeisterung für die Idee, kamen auch erste Zweifel aus dem Publikum.

Die Tatsache, dass der Verkehr links und rechts an der Insel vorbeigeführt wird und zusätzlich Parkplätze auf der Insel entstehen, lässt Monheims Bürger an der tatsächlichen Aufenthaltsqualität zweifeln. „Eine komische Vorstellung da inmitten von Autos zu sitzen und einen Kaffee zu trinken“, so die Wortmeldungen.

Mulmig zumute wird dem Plenum auch bei dem Gedanken, dass zumindest ein Teil der prägenden Platanen neuen Bäumen weichen sollen. „Darüber kann man auch noch diskutieren“, verspricht Wolfgang Mesenholl von MWM. Auch die Planer von Runge und Küchler mit den Stadtraumarchitekten haben an einen Platz in der Mitte gedacht. Der Krischerplatz soll jedoch nicht die Straße teilen, sondern in ihr integriert werden. Ein Kreisverkehr an der Lindenstraße bremst dann auch den vom Rhein kommenden Verkehr ab. Die Pavillons müssen weichen, könnten aber durch gläserne ersetzt werden, in denen ein Blumenladen, eine Eisdiele oder ein Café vorstellbar wäre.

Keinen Platz, sondern eine optische Verknüpfung beider Straßenseiten ist für die Werkgruppe für Architektur und Urbanismus elementar. Viele Sitzmöglichkeiten für den Fußgängerverkehr sollen geschaffen werden. Die Pavillons fallen ganz weg, dafür bleiben alle Platanen bestehen und werden durch weitere ergänzt.

„Wir haben drei völlig unterschiedliche Entwürfe erhalten und alle haben ihre Vor- und Nachteile“, so Thomas Waters von der Stadtplanung Monheim.

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