Der Knipprather Wald lockt

Wenn es stressig wird, ist ein friedlicher Fleck zum Durchatmen Gold wert. In den kommenden Wochen stellt die WZ einige vor.

Monheim. Haben Sie gewusst, dass der Rhein einmal durch den Knipprather Wald geflossen ist? Das ist schon mehrere tausend Jahre her.

Das sogenannte „Ockertal“, eine Vertiefung versteckt inmitten der Bäume etwas weiter im Wald, lässt auf den ehemaligen Rheinverlauf schließen. Es gibt vieles zu entdecken in dem 140 Hektar großen Wald.

Egal, ob man nur eine kleine Runde dreht oder sich Zeit für einen großen Spaziergang nimmt.

Auch zum Joggen, Reiten oder Radfahren eignet sich der Wald hervorragend. Viele Monheimer nutzen das schattige Grün, um mit dem Hund raus zu gehen — vorzugsweise natürlich angeleint.

„Ich bin leider viel zu selten hier“, sagt Hermann Graf Nesselrode, der mit dem Appenzeller Sennenhund Fleck an der Leine durch den Wald schlendert. Doch er weiß einiges über seinen Knipprather Wald. Seit vielen Jahren ist der Monheimer Forst im Besitz der Familie Nesselrode.

Vor einem Jahr zog Hermann Nesselrode von Bayern zurück ins Rheinland, um den Wald von seinem Vater zu übernehmen. Er ist der Forstbetriebsgemeinschaft Solingen, Langenfeld, Monheim beigetreten, die gemeinsam über die Auf- und Abforstung des „Knippes“ entscheidet. „Es gib einen Zehn-Jahres-Plan, an den sich so ungefähr gehalten wird.“

Für Nesselrode ist der Knipprather Wald nicht bloß ein großer Garten: „Wir sind hier im Betrieb. Letztendlich sind die Bäume hier, um etwas zu erwirtschaften.“ Zahlreiche Baumarten sind im Wald vertreten. Lärchen reihen sich an Kiefern, Akazien stehen neben Eschen. Auf einen Baum mit weichen, stumpfen Nadeln weißt Nesselrode besonders hin: „Das ist eine Douglasie, die eigentlich in Nordamerika heimisch ist.“

Es sei eine wahre Kunst, der Verjüngung nachzukommen. „Eine Eichel, die hier vom Baum fällt, erstickt in dem Wust aus Brombeersträuchern.“ Doch es gibt viele Stellen im Wald, an denen Nesselrode zufrieden in das grüne Dickicht blickt. Ganz in der Nähe der Bahnschienen stehen kleine Lerchen unter großen Roteichen.

„Hier kann man sehen, wie die nächste Baumgeneration nachwächst.“ Hasen und Kaninchen kann man dort einige beobachten, doch auch Rehe gibt es viele. „In der Dämmerung am frühen Morgen und am Abend tauchen die auf.“

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