Bürgermeister Zimmermann: Sein Erfolg schüchtert ein

Neben dem Rat wählen die Monheimer im kommenden Jahr auch den neuen Bürgermeister. Gegenkandidaten für Daniel Zimmermann sind aber kaum in Sicht.

Monheim. Mit Blick auf die nächsten Urnengänge fällt den meisten wohl der September ein — dann ist Bundestagswahl. Abgesehen von der Peto mögen in Monheim die anderen Fraktionen wohl auch noch gar nicht weiterschauen — aber sie müssen. Denn wahrscheinlich bereits Ende Mai des kommenden Jahres (der genaue Termin steht noch nicht fest) wird der neue Stadtrat gewählt.

Mit ihm wird in der Rheingemeinde zeitgleich auch der Bürgermeister gekürt. Denn Amtsinhaber Daniel Zimmermann (Peto) hat von einer Gesetzesänderung Gebrauch gemacht, wonach er zur Kommunalwahl wieder antreten wird. Regulär würde das Stadtoberhaupt erst ein Jahr später gewählt. Doch der 31-Jährige will es früher wissen — und bringt vor allem CDU und SPD in Bedrängnis. Denn in beiden großen Parteien ist noch kein Gegenkandidat in Sicht. Und die „Kleinen“ haben bereits abgewunken.

Fakt ist: Eine Bewerberflut wie 2009 wird es nicht mehr geben. Zimmermann geht nicht nur mit dem Bonus des Amtsinhabers ins Rennen. Er kann auch auf außerordentlich erfolgreiche Jahre verweisen. Neue Unternehmensansiedlungen und vor allem die sprudelnde Gewerbesteuer mit einhergehender Schuldenfreiheit fallen in seine Amtszeit. „Was soll man denn dagegen halten?“

So sickerte es kürzlich fast schon resignierend aus dem Kreise der Genossen durch. Tatsächlich befindet sich Monheims SPD in einer Zerreißprobe. Es gibt Befürworter der Strategie, keinen eigenen Kandidaten aufzustellen, weil der eh keine Chance hätte. Stattdessen solle man sich im Wahlkampf darauf konzentrieren, für den Rat möglichst viele Stimmen zu holen. Auf der anderen Seite gibt es vor allem die Position der älteren Garde: „Wir sind die SPD. Wir haben immer einen Kandidaten aufgestellt.“

Nicht zu unterschätzen ist der Druck der Genossen auf Kreisebene. Da wurde schon klar gemacht: „Ein Kandidat muss her.“ Immer wieder fällt der Name Alexander Schumacher. Doch der 37-jährige Ratsherr weiß genau: Zimmermann hat einen Lauf. Schumacher müsste langfristig aufgebaut werden — mit Blick auf die Wahl 2020. Denn dann will Zimmermann nach heutigem Stand der Dinge nicht mehr antreten, sondern Lehrer werden.

Während in der SPD immerhin munter diskutiert wird, wirkt die CDU fast wie gelähmt. Stadtverbandsvorsitzender und Fraktionschef Markus Gronauer macht keinen Hehl daraus, dass es keinen Kandidaten gibt — und er auch derzeit keinen sieht. Denn natürlich ist auch der Union klar, dass Zimmermann kaum zu schlagen ist.

Doch es gibt einen gewaltigen Unterschied zur SPD: Die Genossen können darauf verweisen, dass sie in den vergangenen Jahren ohnehin viele Entscheidungen mit Zimmermanns Peto getroffen haben. Das ist bei der CDU mitnichten der Fall. Eigentlich wäre ein Gegenkandidat fast schon ein Muss. Doch keiner will sich „verbrennen“ lassen.

Alles deutet darauf hin, dass es nur zwei Bürgermeisterkandidaten geben wird: den Amtsinhaber und wohl doch einen Sozialdemokraten. Immerhin fällt dann die Stichwahl — angesetzt zwei Wochen später — weg. Denn logischerweise gibt es bei zwei Bewerbern die absolute Mehrheit im ersten Durchgang. Und man muss kein Prophet sein, um zu sagen: Wenn nichts Gravierendes mehr passiert, wird auch der Bürgermeister bis 2020 Daniel Zimmermann heißen.

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