BTSC: Sportler wollen Konzept für Neubau der Sportanlage kippen

Der BTSC mit seinen 1200 Mitgliedern stellt im Rat einen Antrag, wonach erst einmal keine neue Anlage gebaut werden soll. Der Stadtsportverband unterstützt den Vorstoß.

Baumberg. In Sachen Sportstättenkonzept könnte man inzwischen wirklich den ehemaligen Fußball-Bundestrainer Sepp Herberger zitieren: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“ Denn kaum ist wieder ein Plan beschlossen, kommt ein neuer Vorstoß aus anderer Richtung.

Doch der Reihe nach. Mit einer Mehrheit von Peto und SPD wurde beschlossen, am Waldbeerenberg in Baumberg-Ost, kurz vor der Grenze zu Düsseldorf-Hellerhof, im kommenden Jahr eine neue Bezirkssportanlage zu bauen. Sie soll sowohl Fußballplätze für die Sportfreunde als auch Leichtathletikmöglichkeiten für den Baumberger TSC bieten.

Kosten: rund 2,5 Millionen Euro. Derzeit teilen sich BTSC und Fußballer die Anlage an der Bregenzer Straße. Die würde nach dem Neubau wegfallen und zum Teil für Wohnbebauung genutzt.

BTSC-Vorsitzender Helmut Wilk hatte wiederholt bemängelt, dass auf der neuen Anlage zum Beispiel die Speerwerfer nicht berücksichtigt würden. Bürgermeister Daniel Zimmermann hatte daraufhin zu einem Gespräch eingeladen.

Das war vor etwa zehn Tagen. Und während das Stadtoberhaupt dachte, die Wogen hätten sich geglättet, stellt der BTSC nun einen Antrag in der Ratssitzung am kommenden Mittwoch. Tenor: Auf der alten Bezirkssportanlage bleiben und den tatsächlichen Bedarf der Vereine abfragen — was laut Wilk noch gar nicht geschehen sei.

„Der Antrag war in der Tat vorher definiert. Aber trotzdem sind wir offen in das Gespräch mit dem Bürgermeister gegangen. Doch der hat uns letztlich vor vollendete Tatsachen gestellt. Da ist es unser gutes Recht, dass wir in die Offensive gehen“, weist Wilk die Vorwürfe von sich. Das sei abgesprochen mit dem Vorstand und den Übungsleitern.

Rückendeckung erhält der Verein mit seinen 1200 Mitgliedern vom Stadtsportverband. Dessen Vorsitzender Karl-Heinz Göbel war bei dem Gespräch ebenfalls dabei. Und er kann Wilk nur beipflichten: „So, wie es geplant ist, kommt die Leichtathletik zu kurz.“ Die angebliche Alternative Jahn-Sportplatz, etwa für die Speerwerfer des BTSC, sieht Göbel auch nicht: „Wir haben doch jetzt schon nur beschränkte Nutzungszeiten wegen Anwohnerbeschwerden.“

Bleibt abzuwarten, wie der Stadtrat über den Antrag entscheidet. Rein rechnerisch haben Peto und SPD mit Bürgermeisterstimme eine hauchdünne Mehrheit, um den Neubau am Waldbeerenberg weiter voranzutreiben und den Antrag abzublocken. „Ich kann mir aber auch vorstellen, dass der Rat die Verwaltung beauftragt, mit dem BTSC noch einmal zu verhandeln“, sagt der Bürgermeister.

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