Bahn: „Hilden“ rauscht durchs Land

Ein „ET 422“-Triebwagen trägt seit Mittwoch den Namen der Stadt und pendelt künftig auf der S1 zwischen Solingen und Dortmund.

Hilden. Er wiegt 112 Tonnen, ist 70 Meter lang, 140 Stundenkilometer schnell und bietet Platz für bis zu 340 Fahrgäste: Es sind imposante Zahlen, die der neueste Triebwagen der Deutschen Bahn auf die Schiene bringt.

Das Beste aber: Der Wagen mit der laufenden Nummer 82, der ab morgen täglich auf der S-Bahn-Strecke1 zwischen Solingen und Dortmund pendelt, trägt den Namen "Hilden".

"Natürlich war es für uns eine große Ehre, als wir von der Deutschen Bahn angesprochen wurden", sagte gestern Bürgermeister Horst Thiele (SPD) bei der Taufe auf Gleis 3 im Bahnhof Hilden. "Und es war eine Selbstverständlichkeit, dass wir damals sofort zugesagt haben."

Es herrschte ein richtig "großer Bahnhof", als der flammneue "ET422" gestern pünktlich um 10.25 Uhr im Hildener Bahnhof einfuhr. Die komplette Verwaltungsspitze, sämtliche Ratsfraktionen, der Vorstand der DB Regio NRW, der stellvertretende Landrat Ernst Buddenberg(CDU) und ein Bläserquartett der Musikschule: Sie alle waren gekommen, um dem rot-weißen Gefährt in Aluminiumleichtbauweise bei seiner Jungfernfahrt einen gebührenden Empfang zu bereiten. "Er kommt gerade frisch aus der Werkstatt in Düsseldorf, hat also gerade seine allerersten Kilometer hinter sich", sagte DB-Regio-NRW-Sprecher Knut Germann.

Währenddessen unterstrich der Geschäftsführer des zur DB Regio NRW gehörenden Verkehrsbetriebs S-Bahn Rhein-Ruhr, der Hildener Thorsten Siggelkow(40), die Verbundenheit der Bahn mit der Region: "Wir haben für die Namensgebung ausgewählte Kommunen angeschrieben", so Siggelkow.

"Dass sich meine Heimatstadt, die von derS1, einer der wichtigsten Verkehrsadern überhaupt, bedient wird, sofort bereit erklärt hat, die Patenschaft zu übernehmen, freut mich natürlich besonders." Damit könne Hilden nun in der ganzen Region "Flagge zeigen" - zumal sie die erste Stadt im Kreis Mettmann sei, deren Namen in großen Lettern auf einer der insgesamt 84 neuen Züge prangt.

"Dann taufe ich den Zug auf den Namen Hilden und wünsche ihm eine allzeit gute Fahrt", sagte Bürgermeister Horst Thiele - und ließ um 10.30 Uhr die obligatorische Sektflasche an der Außenhaut des "ET 422" zerschellen. Anschließend enthüllte er unter dem Beifall der Honoratioren und Gäste den Namenszug über dem Führerhaus.

Damit landete Hilden den "dritten Streich": So ist sie bereits die erste Kommune im Kreis, auf deren Bahnsteigen die dynamische Fahrgastanzeige installiert wurde. Und nachdem Anfang der Woche der Hildener Bahnhof von der Architektenkammer NRW als "vorbildlicher Bau" ausgezeichnet wurde, "passt die Namensgebung ins Gesamtbild", sagte der Bürgermeister. Die Entscheidung, einem der neuen Schmuckstücke der Bahn auf den Namen "Hilden" zu taufen, "wird dabei helfen, den guten Ruf unserer Stadt weiter zu verbreiten".

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