Altes Brauereigelände: Leben in der Thermoskanne

Ende Februar ist Baubeginn für die 36 Häuser auf dem alten Brauereigelände. Die Siedlung wird wegen ihres niedrigen Energieverbrauchs vom Land gefördert.

Monheim. Brache in der Innenstadt — damit ist es bald vorbei. Auf den gut 7000 Quadratmetern des alten Brauereigeländes werden 36 Reihenhäuser entstehen. Baubeginn ist Ende Februar.

Das Projekt ist in Monheim Neuland. Es wird eine Siedlung, die komplett aus so genannten Passivhäusern besteht. „Das ist wie Leben in einer Thermoskanne: Nichts kommt rein und nichts raus“, witzelt Fred Girschkowski. Er ist einer der beiden Gesellschafter des Investors Imwest.

Das Energiesparpotenzial ist enorm. Eine Heizung fällt komplett weg. Eine ausgeklügelte Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung sowie Dreifachverglasung und modernste Isolierung machen es möglich. Simpel gesagt: Die Häuser sind total abgedichtet. Daher der Vergleich mit der Thermoskanne.

Das Projekt hat auch das Land überzeugt. Es ist aufgenommen worden in die Initiative „100 Klimaschutzsiedlungen“ und wird mit 250 000 Euro gefördert. Lediglich Strom wird noch benötigt. Die Investoren schätzen den monatlichen Verbrauch für die Lüftungstechnik auf 20 bis 50 Euro.

„Die Siedlung ist mit zehn Millionen Euro durchfinanziert. Wir starten mit dem Bau der ersten 18 Häuser und der Tiefgarage“, sagt Girschowski. 28 Stellplätze werden unterirdisch entstehen. Weitere 26 werden überirdisch angelegt.

Die Häuser haben zwei Geschosse plus Dachausbau. Durchschnittlich kosten sie bei 156 Quadratmetern Wohnfläche 350 000 Euro. Die Autos kommen über die Biesenstraße in die Siedlung. Zu Fuß gelangt man am Krankenhaus vorbei in die Alte Schulstraße. Die Bauzeit beträgt etwa ein Jahr.

Die Firma Imwest plant zunächst keine weiteren Siedlungen in Monheim. „Aber wer weiß, was kommt “, sagt Girschowski. Bürgermeister Daniel Zimmermann und Robert Ullrich vom Planungsbereich können sich durchaus weitere solcher Passivhaussiedlungen vorstellen.

Die nächsten Bauprojekte sind wahrscheinlich Krämer-See, Menk-Gelände und das Areal der ehemaligen Gießerei an der Berghausener Straße.

Nun kann sich nicht jeder mal eben ein solches Passivhaus leisten. Aber nachträgliche Isolierungen sind jederzeit möglich. „Außerdem lässt sich durch eine moderne Heizungsanlage viel Geld sparen“, sagt Werner Geser, Sprecher der städtischen Energietochter Mega.

Aber er warnt auch: „Je dichter man sein Haus bekommt. desto mehr muss man auf eine Lüftungsanlage achten. Sonst bildet sich Schimmel.

Geser verweist darauf, dass bei der Mega eine komplette Energieberatung kostenlos angeboten wird. „Wir haben dafür speziell ausgebildete Leute“, sagt Geser. Interessierte sollten sich allerdings vorher einen Termin geben lassen.

Das Mega-Kundencenter ist unter Telefon 02173/9520-0 zu erreichen. Außerdem kann man über die Homepage der Mega unter „eCalculator“ Energiespartipps bekommen.

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