Aktion: Geschenke im Schuhkarton für bedürftige Kinder

Petra Lemper- Balint hat mehr als 1000 Geschenkpakete für Kinder in Osteuropa gesammelt.

Monheim. „Ohne dieses Projekt wäre Weihnachten für mich nicht so schön“, sagt Petra Lemper-Balint, die inmitten von bunten Geschenkpaketen in einem leeren Ladenlokal in Baumberg steht. „Das Gefühl zu wissen, dass sich so viele Kinder freuen ist es, was mich jedes Jahr aufs Neue antreibt.“ Seit zwölf Jahren sammelt die selbstständige Nageldesignerin in ihrer Freizeit Schuhkartons mit Weihnachtsgeschenken für bedürftige Kinder.

Damit ist sie Teil des deutschlandweiten Projektes „Weihnachten im Schuhkarton“ des Vereins „Geschenke der Hoffnung“. Einen Monat lang konnten in den Annahmestellen in Monheim und den umliegenden Städten Schuhkartons mit Spielzeug, Kinderkleidung und Süßigkeiten abgegeben werden. Lemper-Balint sammelt alle Kartons und schickt sie zur Vereinszentrale nach Berlin. Von da aus reisen die Päckchen zu bedürftigen Kindern in Osteuropa.

Anfangs waren es nur 13 Päckchen, die Lemper-Balint zur zentralen Sammelstelle nach Hilden brachte. Ein Jahr später sammelte sie knapp 500 Kartons. 2010 fanden rund 1500 Päckchen ihren Weg nach Polen, Rumänien oder in die Slowakei.

„Inzwischen ist meine ganze Familie involviert“, erzählt Petra Lemper-Balint. „Zum Glück haben wir in diesem Jahr dieses leere Ladenlokal zur Verfügung gestellt bekommen. Vorher fand das alles in meinem Wohnzimmer statt.“

Das letzte Päckchen wurde gerade abgegeben. Fast zehn ehrenamtliche Helfer müssen jetzt dafür sorgen, dass die Schuhkartons auch voll sind. „Wenn wir merken, dass es in den Kartons rappelt oder sie sehr leicht sind, öffnen wir sie vorsichtig und legen noch etwas Beipackmaterial hinzu — zum Beispiel eine Zahnbürste, Zahnpasta oder einen Schal“, sagt Anke Mertens, eine Freundin von Lemper-Balint, und öffnet vorsichtig einen in buntes Geschenkpapier gehüllten Karton.

Schreibhefte, ein neues Federmäppchen mit Stiften, ein Teddybär und Bonbons sind darin. Der Zoll macht genaue Angaben, was rein darf. Verderbliche Lebensmittel, Schokolade mit Nüssen oder Kriegsspielzeug, wie Pistolen oder Soldatenfiguren sind verboten.

„Haben wir noch einen Schal oder eine Mütze für einen Jungen?“, fragt Anke Mertens in die Runde. Eine Kollegin wirft ihr einen karierten Schal zu, den Mertens in den Schuhkarton steckt. Dann klebt sie einen Aufkleber mit der Aufschrift „Junge, Alter zehn bis 14“ auf das Paket.

Vor allem Kuscheltiere seien beliebt, auch bei größeren Kindern. „Viele sind Waisen oder haben im Krieg schlimme Dinge gesehen und erlebt. Da hilft so ein Kuscheltier“, sagt Lemper-Balint.

Jetzt müssen die Päckchen noch in große Umzugskartons mit Monheimer Postleitzahl gepackt werden. So kann Lemper-Balint nachvollziehen, wo ihre Sammlung letztlich gelandet ist. „In diesem Jahr werden es wieder mehr als tausend Päckchen sein“, sagt ihr Vater Helmut Bröckerhoff und klebt einen Karton zu.

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