100-jähriges Bestehen der KAB - Monsignores Nähkästchen

Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der KAB wurden im Boehm-Haus Erinnerungen ausgetauscht.

Monheim. „Gemeinschaft, Glauben, soziales Engagement und Frohsinn“ — all das macht für Monsignore Winfried Motter die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) aus. Anlässlich eines Klön- und Anekdotenabends zum 100-jährigen Bestehen der KAB ist es für den ehemaligen Monheimer Pfarrer und KAB-Präses selbstverständlich, am Samstagabend im Pfarrer-Franz-Boehm-Haus mit dabei zu sein. Ebenfalls lässt sich der ehemalige KAB-Präses Monsignore Rudolf Scheurer die Gelegenheit zum Erinnerungsaustausch nicht entgehen.

Mit etwa 50 der insgesamt 78 Mitglieder lassen sie alte Geschichten wieder aufleben. „Besonders an die Wallfahrten erinnere ich mich gerne“, sagt Winfried Motter und erntet Nicken. „Auch die Fahrten nach Wiener-Neustadt waren immer ein Erlebnis“, sagt Gerd Klein, der von 1989 bis 2003 Vorsitzender der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung war. Gutes Essen, viel Spaß und ein enger Zusammenhalt — das sind wichtige Attribute, die die Mitglieder der KAB schätzen. „Ich habe manchmal vor den Fahrten zwei Stunden lang Schinken geschnitten“, erinnert sich die ehemalige Schriftführerin Marianne Dreibholz und lacht.

Doch die Fahrten sind bei Weitem nicht das Einzige, das wichtig ist. So würde es zum Beispiel die Kirche St. Ursula samt Glockenturm und das Pfarrer-Franz-Boehm-Haus ohne die KAB nicht geben. Mit Muskelkraft, Schweiß und Engagement haben die Mitglieder viel selbst zum Bau beigetragen. Später organisierten sie dann unter anderem Tanzabende im Boehm-Haus und tanzten oft bis spät in die Nacht.

Ein zentrales Anliegen ist aber auch, sich einzusetzen für die Arbeitswelt. „Wir bilden eine Brücke zwischen der Kirche und der Arbeit“, beschreibt Präses Burkhard Hoffmann: „Wir tragen die Wertvorstellungen der Kirche in die Welt der Arbeit und umgekehrt.“ Dies geschieht durch Vorträge oder Referate zu Themen, die für Arbeitnehmer relevant sind, oder auch durch Gottesdienste. So fanden zum Beispiel in der Amtszeit Motters als Präses zwischen 1987 und 2003 rund 100 Gottesdienste am Arbeitsplatz statt — vom Hutgeschäft bis zur Pizzeria. Motter: „Das war einfach einmalig. Mal haben 16 Leute teilgenommen, mal 220, je nachdem wie groß die Firma war, frei nach dem Motto ,Die Kirche muss zu den Menschen gehen’.“

Gerne setzt sich die KAB auch für ihre Mitglieder ein. Für ein Silberhochzeitspaar wurde da schon einmal spontan eine Fahrrad-Tour von der Marienkapelle zum Boehm-Haus initiiert. „Für das Ehepaar gab es ein Tandem. Ich saß auf einem Kinderfahrrad. Wir haben viel Spaß gehabt“, erinnert sich Marianne Dreibholz. Auch der Austausch mit anderen Ortsvereinen kam nie zu kurz. Zum Beispiel hat die KAB Wiener Neustadt in Monheim erstmals den Karneval live miterlebt. Diese gemeinsamen Aktivitäten und das Gemeinschaftsgefühl machen die KAB für ihre Mitglieder besonders. Motter: „Es ist dieses soziale Netzwerk außerhalb jeder großer Ankündigung, nur aus menschlicher Herzensgüte. Hier ist niemand alleine.“

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