Ministerium übergeht die Bahnhöfe im Kreis Mettmann

Für den barrierefreien Umbau der S-Bahn-Stationen in Haan-Gruiten und Langenfeld-Berghausen ist nach einer neuen Liste kein Geld in Aussicht.

Ministerium übergeht die Bahnhöfe im Kreis Mettmann
Foto: Archiv Stefan Fries/Archiv

Kreis Mettmann. Nur wenn künftig die Bahn bei der Modernisierung ihrer Bahnhöfe weiter Geld einsparen sollte, können Bahnhöfe im Kreisgebiet mit Rampen und Umzügen umgebaut werden — und zwar in Langenfeld-Berghausen und Haan-Mitte. Für den Pendler-Bahnhof in Haan-Gruiten ist selbst dann kein Geld da, ebenso wenig für Ratingen-Hösel.

So sieht es zumindest ein Plan des Verkehrsministeriums vor, über den morgen der Verkehrsausschuss des Landtags beraten soll.

Rund 20 Millionen Euro stehen bereit. Die kamen zusammen, weil bisher Bauten der sogenannten Modernisierungsoffensive 2 der Bahn billiger wurden als erwartet. Um das frei gewordene Landesgeld bewerben sich 92 Stationen. Es wären 300 Millionen Euro nötig, um sie alle barrierefrei umzugestalten.

Über jegliche Einzelheiten hatten das Ministerium, die Bahn und der Verkehrsverbund VRR in den vergangenen Tagen geschwiegen, als handele es sich um eine Giftliste.

Jetzt ist klar: Der Pendlerbahnhof Gruiten mit großem Parkplatz rangiert nicht einmal in der zweiten Reihe der Förderprojekte. Dort findet sich hingegen die kleine Station Haan nahe dem Zentrum der Stadt. Ihr Pluspunkt ist offenbar, dass sie nahe an mehreren Seniorenwohnanlagen liegt. Und dass sie schon Rampen hat. Sie wird zweimal stündlich je Richtung von einer Regionalbahn angefahren und hat laut VRR 1200 Reisende täglich. Am S-Bahnhof Gruiten (Linie S 8) sind es dreimal so viele.

Besonders bitter für Pendler, die Gruiten nutzen: Der Ausschuss soll jetzt für zusätzliche Bauten anderswo nur rund 18 Millionen Euro der Restmittel bewilligen. Damit blieben weiter rund zwei Millionen Euro in der Landeskasse übrig. Dieser Betrag wäre für die Umbauten zumindest im S-Bahn-Teil von Gruiten ausreichend — das hatten frühere Schätzungen ergeben.

Die betreffenden Stadträte hatten die Umbauten ihrer Bahnhöfe vehement gefordert. Den würden sie zu einem Fünftel mitbezahlen, auch wenn insbesondere Haan eine strenge Sparpolitik umsetzt.

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