Zwei Tage im Zeichen des Blues

Ein paar mehr Besucher hätten die Konzerte vertragen können, dennoch sind die Veranstalter zufrieden.

Zwei Tage im Zeichen des Blues
Foto: Dietrich Janicki

Der Blues hat in Mettmann eine lange Tradition. 25 Jahre lang lud Wolfgang Pieker zur Blueswoche, bei der renommierte Musiker aus dem In- und Ausland die Fans begeisterten. Nach dem Jubiläum im vergangenen Jahr war nun die Zeit reif für ein neues Konzept. Die Blueswoche verkürzte sich in diesem Jahr auf zwei Konzerttage, die dafür auch mit jeweils drei bis vier Musikern prall gefüllt waren.

„Die Bluestage sind aber nicht einfach eine verkürzte Blueswoche“, so Initiator Pieker. Zum neuen Konzept gehöre ein Umschwung in der Auswahl der Künstler. Nun sollen auch verstärkt Bands spielen, während bisher hauptsächlich Solokünstler und Duos auftraten.

Eines hat sich jedoch nicht geändert: Das breite Repertoire verschiedener Bluesvariationen, welches dem Publikum einen Eindruck von der Vielseitigkeit des Genres vermittelt. Den Anfang machte am Freitagabend in der Feuerwache das Duo „Almost Blue“, das einigen Bluesfreunden auch als „Eine Handvoll Blues“ bekannt sein dürfte.

Gitarrist Uwe Sandfort und der Sänger und Gitarrist Holger Brinkmann konnten die knapp 100 Gäste vom Fleck weg begeistern.

Danach übernahm der Brite Kris Dollimore. „Er ist dafür extra heute mit dem Auto aus England angereist“, erzählte Marion Buschmann. Für einen gelungenen Abschluss sorgte dann die Band „78 Twins“, bestehend aus den Zwillingen Bastian und Benny Korn sowie Martin Ettrich und Sven Hiller. Das Essener Quartett ist für seine Live-Auftritte berühmt, wovon auch das Mettmanner Publikum schnell überzeugt war.

„Das Konzert wäre sicher noch besser besucht gewesen, wenn das schöne Wetter nicht gewesen wäre“, sagte Buschmann. „So zieht es natürlich auch viele nach draußen in die Biergärten.“ Der Feuerwehr-Förderverein und die Kameraden der Feuerwehr hatten die Fahrzeughalle in eine Blueskneipe umfunktioniert.

Reichlich Regen brachte der zweite Bluestag. Am Samstagvormittag spielte Dollimore zunächst ein kostenfreies Konzert in der Fußgängerzone oder „Mettmann Times Square“, wie er es nannte. Auch bei der Abendveranstaltung in der Neandertalhalle war er wieder von der Partie. Danach trat ein Düsseldorfer Duo auf: Norbert Lohan an der Blues-Harp und Andreas Martin, Sänger und Gitarrist, spielen erst seit 2012 unter dem Namen „49 Blues“ zusammen. Ihr Repertoire reichte vom klassischen Delta-Blues bis zu Elvis Presley.

Ein Höhepunkt des Abends war sicherlich der flotte Boogie Woogie von Nachwuchspianist Stefan Ulbricht. Der 1982 geborene Bonner gab sich extravagant im leuchtend roten Anzug und strahlte eine Freude am Spiel aus, die direkt auf die Gäste überging. Schließlich rundete „The Sam Kelly Band“ aus London den Abend ab.

Trotz der Spitzenmusiker war jedoch auch dieses Konzert nicht ausverkauft, die Neandertalhalle erwies sich als recht großer Rahmen. Buschmann und Pieker hoffen dennoch, dass sie die Bluestage in dieser Form weiter anbieten können.

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