Weniger Veranstaltungen in der Goldberger Mühle

Verein beklagt rückläufiges Interesse an dem historischen Bauwerk am Goldberger Teich.

Mettmann. Weniger Veranstaltungen, weniger Mitglieder — derzeit 111 — und noch immer kein eigener Strombetrieb — die Jahresbilanz des Vereins Goldberger Mühle liest sich wenig positiv. „Wir haben das Gefühl, dass das öffentliche Interesse mit der Fertigstellung der Mühle immer mehr an Reiz verloren hat“, sagte Hans-Günther Kampen, der erste Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins, auf der Jahreshauptversammlung.

Vor allem die geringe Zahl der Veranstaltungen ist erstaunlich. In 2010 gab es gerade noch acht Feierlichkeiten. Dabei handelte es sich zumeist um Eheschließungen, die seit 2002 in den historischen Mauern möglich sind. Dagegen ist die Zahl anderer Feierlichkeiten stark rückläufig. Das wird dem historischen Gebäude allerdings nicht gerecht.

„Früher war alles ausgebucht, manche Wochenenden sogar doppelt“, erinnerte sich Kampen an bessere Tage. Gegen eine Spende und die Übernahme der entstehenden Putzkosten kann jeder die Räumlichkeiten in Anspruch nehmen. Die Veranstaltungen sind ein wichtiges Finanzierungsmittel für den Erhalt der Mühle, die im 15. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wurde.

Am Sonntag, 1. Mai, können sich Besucher zum Tag der offenen Tür wieder ein eigenes Bild von den Aktivitäten des Mühlenvereins machen. Im vergangenen Jahr wurde der Wassergraben drei Mal gereinigt, die Wasserkraftanlage sauber gemacht, die Wasserzufuhr gewartet und unter anderem Fenster und die Frontseite gestrichen.

Eine weitere wichtige Entscheidung, auf die der Verein schon lange wartet und die für den Vorsitzenden Kampen schon fast zur unendlichen Geschichte geworden ist, ist gefallen. Der Verein wartet jetzt nur noch auf die Umsetzung.

Der Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRW) wird das alte Wehr des Überlaufbeckens Goldberger Teich erneuern. Dadurch könnte der Wasserspiegel des Goldberger Teiches leicht angehoben werden. Und so könnte sich das Wasserrad der Mühle drehen.

Die Wasserkraft wird dann in Strom umgewandelt und ins Netz gespeist. Für den Bau des neuen Wehr sollen dem BRW inzwischen alle Genehmigungen vorliegen, so dass der Verband in diesem Jahr mit dem Neubau beginnen könnte.

Im Jahr könnten laut dem stellvertretenden Vorsitzenden, Elektrikermeister Rolf Dumschat, rund 10 000 Kilowattstunden erzeugt werden. „Alle reden immer von erneuerbarer Energie, und wir dürfen seit Jahren keine produzieren“, regt sich Hans-Günther Kampen schon lange darüber auf. Mit dem neuen Wehr soll aber bald alles besser werden.

Die Rodungsarbeiten um das Gelände wurden bereits durchgeführt. Momentan würden noch Angebote eingeholt. Doch bis der Startschuss für das neue Wehr fällt, wird es laut Kampen aber „sicherlich noch bis Herbst dauern“. Ein Förderantrag des BRW soll von der Bezirksregierung abgelehnt worden sein.

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