Wenig Resonanz auf Kreativmarkt

Der Besucherandrang beim zweiten Handwerkermarkt in der Neandertalhalle fiel mäßig aus.

Wenig Resonanz auf Kreativmarkt
Foto: Janicki

Mettmann. Bereits zum zweiten Mal fand der Kunsthandwerkermarkt in der Neandertalhalle statt. 42 Künstler präsentierten ihre selbst gemachten Werke an verschiedenen Ständen und erhofften sich, Besucher mit ihrer Kunst begeistern zu können. Wer noch nicht wusste, was er den Liebsten zu Weihnachten schenken soll, der war auf dem Markt genau richtig. Von Holzspielzeug und bunten Tüchern bis zu Perlenschmuck, Strickereien und Malereien war alles zu finden. Wer Fragen zu den einzelnen Waren hatte, der musste nicht zögern, denn die Künstler standen gerne Frage und Antwort und erzählten von ihrer Arbeit, die meistens nicht nur Arbeit, sondern auch Leidenschaft ist.

Besonders beliebt waren die Beton-Figuren von Otto Koch. Aus Zement oder Beton bildet der Künstler menschliche Silhouetten, die auf einem Metallgerüst befestigt sind. Für eine Figur braucht er — je nach Größe — bis zu zwei Wochen Zeit. Diese Arbeit macht er jedoch gerne und mit viel Leidenschaft. Schon als kleiner Junge arbeitete Koch mit verschiedenen Materialien und schuf Figuren, bis er — von einem bekannten Künstler inspiriert — auf die Verwendung von Beton kam. „Dafür brauche ich vor allem Geduld. Es muss ein Metallgerüst erstellt werden und dann Schicht für Schicht Zement darüber gegeben werden. Meine Arbeit ist mir sehr wichtig“, erzählt er.

Trotz der schönen Arbeiten war der Markt leider eher spärlich besucht — zum Missfallen der Händler. Die Eheleute Boekholt — beide bildende Künstler —zeigten sich auch eher enttäuscht vom mangelnden Zuspruch. „Der Eintritt ist gratis, und es gibt so schöne Werke zu sehen. Da ist es schade, dass so wenig Leute gekommen sind“, erzählt Karin Boekholt. Die beiden sind schon zahlreiche Jahre als Künstler unterwegs und bereits zum zweiten Mal auf dem Kunsthandwerkermarkt dabei. Robert Boekholt hat Grafikdesign studiert und war schon immer eher technisch ausgerichtet. Seine Frau ist Autodidakt und arbeitet „eher aus dem Bauch heraus“, so Boekholt. So kommen die stilistisch modernen Werke zustande. „Es muss sich aber natürlich auch lohnen, hier seine Werke auszustellen. Ich bin ein wenig enttäuscht“, ergänzt Ehemann Robert.

Woran es liegt, dass nicht so viele Gäste wie erhofft, den Weg in die Neandertalhalle gefunden haben, bleibt ungewiss. Obwohl die Künstler das Publikum eher als spärlich bezeichnet haben, so konnten doch einige Besucher etwas erstehen und damit ihre Familie, Freunde oder Bekannte beschenken.

„Ich habe eine Holzrassel für meine Nichte gekauft. Ich finde es viel schöner, Holzspielzeug zu kaufen, bei dem ich weiß, wo es herkommt. Das ist mir lieber, als Plastik-Zeug aus dem Laden“, erzählt eine Besucherin. Außerdem hat sie noch ein buntes Tuch erstanden, dass „perfekt zu ihren neuen Schuhen passt“. Sollte im nächsten Jahr in der Vorweihnachtszeit wieder ein Kunsthandwerkermarkt in der Neandertalhalle stattfinden. Bleibt zu hoffen, dass sich dann ein etwas größeres Publikum für die Arbeit der Künstler interessiert.

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