Vollsperrung nach Rohrbruch

Die Wurzeln eines Baumes hatten Wasserrohr unter dem Düsselring zum Platzen gebracht. Die Straße ist bis Mittwoch gesperrt.

Mettmann. Große Aufregung am Freitag auf dem Düsselring. Bauarbeiter der Stadtwerke reißen mit schwerem Gerät die komplette Straßendecke auf und tauschen anschließend ein geplatztes Wasserrohr aus. Die Wurzeln eines Baumes hatten sich um das Rohr gelegt und es peu à peu zerquetscht, so dass tausende Liter Wasser für eine Überschwemmung unter der Erde sorgten.

Die Folge: ein immer stärker aufgeweichter Boden, der gegen 21 Uhr am Donnerstagabend nachgab, als ein Auto über die Straße fuhr. Mit einem Reifen versackte der Wagen dann sprichwörtlich im Boden.

Für den Fahrer ein großer Schock — und ein erheblicher Schaden am Wagen: „Der Fahrer ist dabei jedoch unverletzt geblieben. Wielange bereits Wasser aus dem Rohr ausgelaufen ist, können wir nicht feststellen. Wahrscheinlich mehrere Tage und irgendwann gibt der Boden dann halt nach“, sagt Michael Pützhofen, von den Stadtwerken Düsseldorf, die für das Leitungssystem verantwortlich sind.

Von Donnerstagabend bis Freitagmorgen musste das Wasser abgestellt worden, was jedoch nur zwei Haushalte betraf. Wolfgang Büchen, einer der betroffenen Anwohner, ist froh, dass das Rohr bereits ausgetauscht wurde: „Gott sei dank, dass das so schnell gemacht wurde. Ich hatte mich schon gewundert, warum so viele Blaulichter vor der Haustür sind“, sagt er. Die abgestellte Wasserleitung konnte er leicht verkraften: „Für ein paar Stunden kann man darauf mal verzichten.“

Anwohnerin Maureen Speth, die ebenfalls ohne Leitungswasser auskommen musste, bekam von der ganzen Aufregung jedoch nur wenig mit: „Ich habe mich gestern Abend zwar über den Betrieb vorm Haus gewundert, bin aber nicht rausgegangen. Vom Rohrbruch hab ich dann erst heute Morgen gehört, als jemand von den Stadtwerken bei mir geklingelt hat“, sagt Speth.

Probleme mit wuchernden Baumwurzeln kennt Wolfgang Büchen aus eigener Erfahrung. Ein Baum aus seinem Vorgarten musste er vor einigen Jahren fällen lassen, weil dessen Wurzeln in ein anderes Rohr hineingewachsen waren: „Das hat mich damals 7000 Euro Strafe gekostet“, sagt Büchen.

Vor fast genau einem Jahr hatte ein aufgeplatztes Wasserrohr bereits zu einer Sperrung des nahe gelegenen Südrings geführt. Dort war aber nicht ein Baum der Übeltäter, sondern vermutlich normaler Verschleiß. Insgesamt größere Probleme mit den Leitungen in Mettmann gebe es jedoch nicht: „Die Probleme sind hier nicht größer, als in anderen Städten auch“, sagt Michael Pützhofen. Es gebe zwar wegen der hügeligen Landschaft unterschiedliche Druckverhältnisse, doch führe dies nicht zu vermehrten Rohrschäden.

Voraussichtlich bis Mittwochmorgen wird der Düsselring noch gesperrt bleiben, da die Straße dort komplett erneuert werden muss. Das betroffene Rohr dürfte so schnell jedoch nicht mehr platzen. Die Wurzeln des Übeltäters wurden gestutzt.

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