Volkshochschule: Neue Kurse, alte Probleme

Trotz eines strukturellen Defizits von mehr als 400 000 Euro hat die Volkshochschule auch für das Halbjahr 2012 ein vielfältiges Programm zusammengestellt.

Mettmann. 8000 Unterrichtsstunden und 452 Veranstaltungen von rund 150 Dozenten: Das sind die Eckdaten des ersten Volkshochschulhalbjahres 2012.

Das Semester hat bereits begonnen, nun liegt das Programm auch in einer 15 000 Stück starken Auflage aus. Schon vorher konnten sich die Teilnehmer über das Internet für die Kurse im Januar anmelden.

Acht Fachbereiche sind auf 80 Seiten zusammenfasst. Es gibt einige neue Kurse, aber auch viel Altbewährtes. Im Bereich „Mensch und Gesellschaft“ stellt VHS-Leiterin Barbara Lorenz-Allendorff den neuen Kurs zur Krankheit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom) vorneweg.

Der ADHS-Kurs ist vor allem für Erwachsene. Ebenfalls im Programm sind die Themen Burnout und Digitale Demenz, die auftritt, wenn Menschen sich allzu sehr auf Datenträger mit Informationen verlassen. Helfen soll das VHS-Gedächtnistraining. Ebenfalls neu und praktisch ist das Rollator-Training für Senioren.

In der Sparte „Kultur und Kreativität“ können sich die Studenten über eine Dichterlesung von Hajo Buch freuen, der am 14. Mai Werke von August Strindberg vorträgt. Ein zwölfteiliger Kurs ab 15. Februar handelt hingegen von griechischer Literatur der Moderne. Rhythmisch wird’s beim Cajon-Workshop zugehen: An zwei Wochenenden steht die Sitztrommel im Mittelpunkt.

„Was wäre die Volkshochschule ohne Sprachen?“, fragt Lorenz-Allendorff bei der Präsentation des Semesterprogramms. Nach wie vor bestimmt Englisch den Lehrplan, aber andere Sprachen wie Chinesisch oder Japanisch seien auf dem Vormarsch, bestätigt Studienbereichsleiterin Doris Wauschkuhn. „Chinesisch ist als möglicherweise kommende Weltsprache sehr nachgefragt und wird deshalb von uns angeboten“, sagt Wauschkuhn.

Neues gibt es auch beim Posten des Studienbereichsleiters „Erziehung, Umwelt, Schulabschlüsse, Bildungscheck“. Der muss in den kommenden Monaten neu besetzt werden.

Nach mehr als 30 Jahren scheidet der bisherige Leiter Peter Kürner zum Ende des Monats aus seinem Amt aus. Kürner soll demnächst gebührend verabschiedet werden, ehe sein Nachfolger bestimmt wird. „Wir haben eine Vielzahl von Bewerbungen vorliegen“, sagt Lorenz-Allendorff. Wenn die Auswahl schnell geht, könnte die neue Leitung im März vorgestellt werden.

Zur finanziellen Lage erklärt Lorenz-Allendorff, dass das Defizit von 430 000 Euro, das sich zwischen 2004 und 2008 aufgrund der Reduzierung der Beiträge der Städte und des Landes ergeben hatte, sukzessive abgebaut werden soll. Die Kommunen würden es durch eine Mehreinlage kompensieren, die VHS selbst solle für mehr Teilnehmer und damit Einnahmen sorgen. Außerdem werde „jeder Stein nach unnötigen Ausgaben umgedreht“.

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