Verkehrs-Stress in Metzkausen

Die Verkehrsstörungen in dem Stadtteil existieren weiter. Inzwischen gibt es Auseinandersetzungen zwischen Anwohnern.

Verkehrs-Stress in Metzkausen
Foto: Zacharias

Mettmann. Die angespannte Verkehrssituation in Metzkausen und die damit verbundenen Polizeikontrollen haben dazu geführt, dass es mittlerweile unter den Bewohnern des Ortsteils zu Auseinandersetzungen gekommen ist. Ursache ist eine Baustelle, viele Autofahrer suchen sich seitdem neue Wege, um zu ihren Wohnungen zu gelangen. Das führt zu Mehrbelastungen auf anderen Straßen. Die Anwohner auf diesen Straßen ärgern sich nun über den dichteren Verkehr und rücksichtslose Autofahrer.

Der Eindruck einiger Metzkausener: Die Polizei sei hoffnungslos überfordert damit herauszufinden, welcher Anwohner wo wohnt oder besser: durch welche Straße er fahren darf und durch welche nicht. Es werden Knöllchen verteilt, die die Betroffenen als ungerecht empfinden.

Ein Beispiel: An einem Nachmittag bemerkten Anwohner massiven Durchgangsverkehr aus Richtung Kantstraße durch die Gottfried-Keller-Straße, die in beiden Richtungen durch ein Verkehrszeichen für das Verbot der Durchfahrt für Fahrzeuge aller Art mit Zusatz „Anlieger frei“ beschildert ist.

Gegen 17.30 Uhr kam eine Motorradstreife und sprach einige Fahrer an. Diese berichteten von massivem Stau auf der L 239 sowie der Ratinger Straße in Richtung Peckhauser Straße. Alles sei dicht. Auf der Gottfried-Keller-Straße hatte sich ein Rückstau gebildet. Daraufhin, so Dorothea Weber aus Metzkausen, fuhr der Polizist los, um sich selbst von der Situation zu überzeugen.

Dorothea Weber, Anwohnerin

Weber: „Er sagt, bei dieser Verkehrssituation müsse man heute die Durchfahrt durch diese gesperrte Straße dulden, denn die Fahrer seien durch die Wartezeiten im Stau erheblich gestresst. Es gäbe nur Ärger, wenn er die Fahrer nun anhalte und Strafe kassiere. Er schaut sich die Situation noch einen Moment an und fährt dann.“ Gegen 17.50 Uhr seien andere Polizisten gekommen, die Fahrer angehalten hätten und gebührenpflichtige Verwarnungen aussprachen. Weber: „Wie kann es sein, dass diese Situation am gleichen Tag nur kurzzeitig später von anderen Polizisten so unterschiedlich angegangen wird.“

Im Wohngebiet unterhalb der Stintenbergerstraße seien alle westlich, nach unten abgehenden Straßen und Wege durch Verkehrszeichen mit Zusatz „Anlieger frei“ beschildert, so auch Raabestraße und Grillparzerstraße. Hier befinden sich auch noch Abzweigungen zum Grimmweg, Andersenweg, Emanuel-Geibel-Weg, Ernst-Moritz-Arndt-Straße, Karl-May-Weg, Wielandstraße und Thomas-Mann-Straße. Diese genannten Straßen seien, so Weber, nur über die Grillparzerstraße oder Raabestraße und Gottfried-Keller-Straße zu erreichen. Daher seien die Anwohner davon ausgegangen, dass es sich um eine „Anwohnerzone“ handelt.

Es sei nun vorgekommen, dass Anwohner dieser Wege an der Gottfried-Keller-Straße angehalten wurden und ihnen nach Ausweiskontrolle freie Weiterfahrt als Anlieger dieses Gebietes gewährt wurde. Andere Anwohner bekamen an anderen Tagen bei anderen Polizisten ein Verwarngeld, da sie nicht als Anwohner galten. Weber fragt: Wie sollen Anwohner der genannten Wege und Straßen ihr Ziel erreichen, ohne jeden Tag durch für sie eigentlich verbotene Straßen sowohl aus Richtung Stintenbergerstraße als auch Gottfried-Keller-Straße zu fahren? „Wir verstehen die Anwohner der Goffried-Keller-Straße, die eigentlich nur den Durchgangsverkehr ablehnen, der im weiteren Verlauf jedoch auch die Wielandstraße, Grillparzerstraße, Raabestraße und Stintenbergerstraße belastet. Die Zufahrt zu den Straßen und Wegen im Wohngebiet Stintenberg war immer problemlos. So soll es auch bleiben“, sagt Weber.

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