Ur-Haaner mit dem Jakob-Litsch-Preis geehrt

Der Jakob-Litsch-Preis geht an „Budda“ und „Hü“.

Haan. Dass Hans-Walter Butz so unverwechselbar und gut Haaner Platt spricht, hat er seinen Großeltern zu verdanken. "Als kleiner Junge wuchs ich bei Oma und Opa auf. Und die sprachen besser Dialekt als Hochdeutsch", sagt er und erinnert sich an seine Kindheit im Elternhaus an der Friedrichstraße. Für seine Verdienste um die Brauchtumspflege wurde der Ur-Haaner jetzt zusammen mit Karl Hugo Struck mit dem Jakob-Litsch-Preis ausgezeichnet.

Hans-Walter Butz und Karl Hugo Struck verbindet eine lebenslange Freundschaft - beide lernten sich nach dem Krieg im Turnverein kennen. Ihren Fans sind sie nicht unter ihren bürgerlichen Namen, sondern den Spitznamen "Budda" und "Hü" ein Begriff.

Als "prima Burschen" lobte Knut vom Bovert beide in seiner spontanen Laudatio. "Nur ist Budda nicht ganz harmlos. Immer, wenn ich bei der Awo reinkomme, ruft er ‚Damenwahl’", kommentierte der Bürgermeister des 69-Jährigen Aktivität als Keyboard-Spieler im Awo-Tanzcafé. "Einer muss doch Tanzmusik spielen, damit die Leute was zu Schwoofen haben", verteidigt er sein Engagement als Musiker.

Peter Vogel, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Haan, in deren Sitzungssaal die Verleihung des Jakob-Litsch-Preises 2009 stattfand, erinnerte an legendäre Auftritte des Duos in der Bütt der Haaner Kirmes oder beim Kinderkarnevalszug.

Der 69-jährige Butz, seit seiner Chemo-Therapie um deutliche zwölf Kilo schmaler, hörte sich die ultimativen Lobhudeleien schmunzelnd an. Sein um ein Jahr jüngerer Kollege "Eisen-Hugo" ließ sich von Ehefrau Christa vertreten. Der Geehrte liege "auf dem Wege der Besserung", wie Christa Struck erklärte, nach überstandener Herzoperation noch in der Klinik.

Untermalt von Anekdoten aus dem alten Haan, einer von Butz vorgetragenen Geschichten um allerlei Johannisbeeren, Brombeeren und Stachelbeeren (der übrigens nicht alle Gäste folgen konnten, da sie in tadellosem Platt erzählt wurde) ging der Festakt mit Freunden und Verwandten bei Sekt und Häppchen zu Ende. Die musikalische Begleitung übernahm die 22 Jahre alte Larissa Pohler am Saxophon.

Pläne haben die beiden Litsch-Preisträger übrigens noch einige. Karl Hugo Struck würde gerne ein Pendant zum Bergischen Schimpfwortkalender als Haaner Ausgabe entwickeln. Und Budda grinste verschmitzt, als er mit Wilfried Pohler, dem ersten Vorsitzendem der Haaner Heimatfreunde, die Köpfe zusammensteckte. Welche Ideen er unterbreitete, blieb sein Geheimnis. Sicher aber eine Aktion mit dem Ziel, dass weiterhin an einigen Haaner Ecken "Platt jekallt" wird.

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