Unterbach: Tanz um das goldene Kalb

Kulturtage: Der Initiativkreis lud Musiker, Künstler und Gäste in den Park von Haus Unterbach ein.

Unterbach. Rhythmische Trommelschläge erfüllen den Park von Haus Unterbach. Mit entspannten Gesichtern haben die Musiker der Gruppe Ké Bendo ihre Instrumente zwischen die Beine geklemmt und schlagen in gleichmäßigem Takt mit den Händen darauf. Dem Publikum scheint die Einstimmung auf den bunten Kulturabend zu gefallen: Köpfe nicken, Füße wippen im Takt mit. Zum 15. Mal hat der Initiativkreis Unterbacher Kulturtage am Wochenende Musiker, Künstler und kulturbegeisterte Gäste eingeladen.

Obwohl die Kulisse hinter der Bühne von Baugerüsten und rot-weißem Absperrband entstellt wurde, herrschte eine angenehme Atmosphäre in dem sonnendurchfluteten Park. Mit Gutem vom Grill, einem kühlen Bier oder einem Glas Wein konnten die Besucher vom Alltag abschalten, lachen, staunen, genießen. Denn gerade in der Krise gilt: "Kultur tut gut", wie Plakate am Bühnenrand verkünden.

"Wir wollten ein Motto, das zu der Lage passt, in der wir alle uns seit Monaten befinden", sagt Leo Icks, Vorsitzender des Initiativkreises. "Tanz um das goldene Kalb" lautete das Ergebnis - eine entsprechende goldene Skulptur begrüßte die Besucher bereits am Eingang. "Die Sucht nach Macht, Geld und Konsum muss man mal karikieren. Dann kann man ein bisschen besser klarkommen", meinte Icks. Und so wurden Geld und Konsum nicht nur in kurzen Theaterstücken auf der Bühne thematisiert.

Ein Skulpturenweg führte durch den Park und zeigte Werke von Unterbacher Künstlern. Darunter fand sich neben Abstraktem auch Amüsantes: Dagobert Duck mit unzähligen Dollarscheinen oder eine Barbiepuppe als goldenes Kalb. Im eigens für die Kulturtage geschaffenen Café Mammon war der Name Programm. Zu Kaffee und Kuchen gab es ausgestellte Fotos und satirische Texte zu sehen, in denen Reichtum als lebensbestimmende Maxime kritisiert wurde.

Während der Samstagabend den Erwachsenen vorbehalten war, startete am Sonntagnachmittag das Programm für die jungen Kulturfreunde. Neben Kindertänzen und Musik wurden dem Nachwuchs dabei Lesungen zum Thema "Schrecksekunden" angeboten.

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